Montag, 21. Mai 2012

Champions League Finale 19. Mai 2012

„Bayern-Drama!“ titelte die Bildzeitung am 21. Mai 2012. Dann fragte sie: „Zerbricht S. an diesem Schuss?“ Gemeint war der FC-Bayern Star Bastian S., der beim Elfmeterschießen den entscheidenden Elfmeter verschoss. Bayern-Sportdirektor Christian N. sagte: „Es ist keine Niederlage, die man an einem Abend abstreift. Das ist eine Niederlage, die einen verfolgen wird, weil es eine historische Chance war. Es wird schon einige Zeit dauern.“

Der berühmte Börsen- und Finanzexperte André Kostolany soll einmal gesagt haben: „Wer sein Vermögen nicht mindestens dreimal verloren hat, versteht nichts von Aktien.“ Der Mann hatte recht. Niederlagen und Misserfolge gehören ebenso zum Leben, wie Siege und Erfolge. Die Frage ist allerdings, wie man Misserfolge verarbeitet?

Die Psychologen behaupten zu Recht, dass immer dann, wenn sich Erwartungen nicht erfüllen, Angst, Enttäuschung, Trauer und Schuld in uns ausbreiten. Daher geben sie uns zwei Empfehlungen: Erstens die Niederlage akzeptieren. Das will heißen, dass die Schuld weder verleugnet, noch auf andere geschoben werden soll. Zweitens sollen wir die auftretenden Emotionen ausleben.

Es ist natürlich besser, Gefühle auszuleben, als sie zu unterdrücken. Manchen Menschen tut es gut, zum Schreien oder Weinen in den Wald zu gehen. Oder sich mit ihren Partnern oder Freunden auszusprechen. Manche finden Trost in der Musik oder drücken sich beim Malen aus. Alle diese Beispiele drücken die Gefühle aus. Gibt es denn nicht noch eine andere Lösung?

Jetzt geht die Angst in Deutschland um, dass die Spieler des FC Bayern ihre Enttäuschung mit zur Fußballeuropameisterschaft nehmen. Das wäre fatal, denn sie bilden das Gerippe der Nationalelf. Und die Fußballfans wünschen sich nichts sehnlicher, als den Titel des Fußballeuropameisters. Was also könnten die Nationalspieler des FC Bayern München jetzt tun? Meine Empfehlung: SICH EIN PAAR MINUTEN AUF DEN SCHMERZ KONZENTRIEREN, IHN FÜHLEN UND DANN MIT IHM VERSCHMELZEN! Wenn Ihr das tut, dann wird die Enttäuschung aus Euerem Leben verschwinden. Das ist reine Alchemie!

Freitag, 4. Mai 2012

Der Schrei - 120 Millionen Dollar

Der norwegische Maler Edvard Munch (1863 bis 1944) malte im Rahmen einer Serie von 1893 bis 1910 vier Bilder mit dem Namen „Der Schrei“. Zwei Gemälde befinden sich im Munch-Museum Oslo, eines in der norwegischen Nationalgalerie und eines in Privatbesitz. Das aus dem Privatbesitz wurde am 2. Mai 2012 bei einer Auktion von Sotheby´s in New York für knapp 120 Millionen Dollar versteigert. Das Bild zeigt im Vordergrund eine Person mit weit aufgerissenem Mund. Sie presst die Hände entsetzt seitlich an den Kopf und ihre Augen sind vor Schreck erstarrt. Das Bild vermittelt Verzweiflung und Angst.

Das Leben des Malers war von Sucht, Krankheit und Tod geprägt. Er war alkoholkrank und depressiv … Mutter und Geschwister starben früh. „Der Schrei“ gilt als Beispiel für Munchs „Seelenmalerei“. Damit ist sein seelischer Zustand gemeint, den er durch seine Bilder beschreibt.

Die gesamte Menschheit ist krank. Und sie ist nicht nur krank, sondern auch pervers. Wie sonst ist es möglich, dass der seelische Zustand eines Malers 120 Millionen Dollar wert sein soll? Und wie kann es sein, dass es der Presse hauptsächlich darum geht, dass „Der Schrei“ jetzt das teuerste Bild der Welt ist? Der seelische Zustand Munchs ist der Alltag von Millionen und Abermillionen von Menschen. Und niemand ist da, um ihnen einen Weg aus ihrem Leiden zu weisen.

Ich lehre die Technik, die die Krankheit des Menschen beendet. Wir müssen lernen, uns unseren Ängste zu stellen … nicht einfach nur empfinden. Nicht vor Angst erstarren … sondern sie annehmen und fühlen, bis man mit ihnen verschmilzt. Dann sind sie weg!