Am 4.05.2011 hat die Deutsche Hochdruckliga e.V. bekannt gegeben, dass in der BRD ca. 35 Millionen Menschen unter Bluthochdruck leiden. Das muss man sich mal reinziehen: 35 Millionen Bundesbürger tanzen auf dem Vulkan! Der Druck ihres Blutes auf die Gefäßwände kann jederzeit einen Schlaganfall oder Herzinfarkt auslösen. Die Ursachen wurzeln zu 85 – 90 Prozent im Dauerdruck, der durch unser Leben entsteht. Natürlich spielt auch die genetische Veranlagung eine Rolle.
Weder Eltern, Schulen noch Gesellschaft haben uns beigebracht, wie wir mit Druck umgehen sollen. Daher beginnen wir schon im Kindesalter, unser Bewusstsein in zwei Teile zu spalten. Was wir an Problematik nicht verarbeiten können, verdrängen wir in das Unterbewusstsein. Dort sind die Probleme nicht etwa verschwunden, sondern wirken auf unseren gesamten Organismus. Da wir im Erwachsenenalter nicht wissender geworden sind, hört dieser Verdrängungsprozess nie auf. Somit ist der Bluthochdruck vorprogrammiert.
Wie geht die Ärzteschaft mit dem Bluthochdruck um? Ganz allgemein rät sie zu Nikotin- und Alkoholverzicht, Gewichtsreduktion, ausgewogener Ernährung, körperlicher und sportlicher Betätigung. Dagegen ist nichts einzuwenden, wenn jedoch Medikamente verschrieben werden, dann wird’s kriminell. Denn der hohe Blutdruck ist keine Krankheit, sondern eine körperliche Reaktion auf Dauerstress. Obwohl heute die halbe Welt joggt, sich in Fitnessstudios trimmt und Vitaminpräparate schluckt, ist der Bluthochdruck auf dem Vormarsch. Ja sogar die Psychologen sind mit ihrem Latein am Ende.
Wie sollen wir mit dem ganzen Alltagsdruck fertig werden, wenn wir darüber hinaus in Situationen geraten, die uns zusätzlich belasten? Z.B. wenn wir geschäftlich pleite gehen, vom Partner verlassen werden oder erfahren, dass wir Krebs haben? Alle diese Ereignisse werfen uns vollkommen aus dem Gleichgewicht, wir flehen Gott um Hilfe an oder wollen denjenigen erschlagen, der unser Schicksal zu verschulden hat. Wir wehren uns gegen das, was geschieht und fragen uns immer wieder, was wir falsch gemacht haben. Natürlich können wir beim Sport regenerieren, Yoga, Tai Chi oder positives Denken erlernen, doch besser wäre es, den inneren Raum zu finden, in den wir uns zurückziehen und erholen können, wenn das Schicksal seine Possen mit uns teibt.
Ein kleiner Mann sitzt traurig in der Kneipe, vor sich ein Bier. Kommt ein richtiger Kerl rein, haut ihm auf die Schulter und leert dessen Bier in einem Zug aus. Der Kleine fängt an zu weinen, worauf der Große sagt: „Nun hab Dich nicht so, du Weichei. Flennen wegen einem Bier!“ Darauf der Kleine:“ Nun pass mal auf: „Heute früh hat mich meine Frau verlassen, mein Konto leer geräumt und danach habe ich meinen Job verloren. Ich wollte nicht mehr leben. Hab versucht mich aufzuhängen – Strick gerissen. Wollte mich erschießen – Ladehemmung. Hab mich aufs Bahngleis gelegt – Umleitung. Und nun kauf ich mir von meinem letzten Geld ein Bier, kippe Gift rein und Du säufst es mir weg.“
Wenn man Herrn Müller fragt: "Wer bist Du?" dann wird er antworten: "Ich bin Heinz Müller, Handwerker von Beruf, habe eine Frau und zwei Kinder und kaufe mir einen Flachbildfernseher, sobald das Auto abbezahlt ist." Aber Heinz Müller kennt eben nur eine Seite von sich. Seine andere Seite, die im Buddhismus Nirwana genannt wird, ist ihm völlig unbewusst. Und eben die Erkenntnis dieser unbewussten Seite ist notwendig, um einen Abstand zum Druck des Lebens zu gewinnen.
Jede Meditationstechnik beruht darauf, diesen inneren Raum zu finden. Das Merkwürdige daran ist, dass dieser Raum nicht irgendwo tief versteckt in uns ist, sondern ganz offen vor unseren Nasen liegt. Wir sind uns seiner einfach nicht bewusst, weil unser Bewusstsein zu sehr mit den Problemen dieser Welt beschäftigt ist. Die beste Meditationstechnik, ihn zu finden, besteht darin, sein Bewusstsein nach innen zu richten, wenn negative Emotionen auftauchen. Ein Mensch, der das tut, kommt seiner Mitte sehr nahe. Wer sich selbst finden will, wer schon immer nach der Wahrheit gesucht hat oder nach etwas, das er nicht benennen kann, tut gut daran, die Emotionen, die er nicht mag, zu fühlen, anstatt sich in Dramen zu verwickeln.
Wenn Du also wieder mal frustriert bist, traurig oder wütend oder wenn Dir irgendeine Laus über die Leber gelaufen ist, dann suche Dir, so lange Du die Technik noch nicht beherrscht, ein stilles Eck, richte Deine Aufmerksamkeit auf dieses Unwohlsein, lasse Dich ganz davon erfüllen und .... fühle es so lange, bis Du damit verschmilzt. Wenn Du die Technik beherrscht, dann kannst Du Deine Emotionen jederzeit, auch mitten im Gespräch, annehmen und auflösen.
Das Fühlen ist der springende Punkt, denn damit beginnt der Schmelzprozess. Und irgendwann plötzlich mag Dir der Raum bewusst werden, aus dem alles kommt und in den hinein sich alles auflöst. Diese Meditationstechnik ist pure Entspannung und beste Medizin gegen stressige Ereignisse und Bluthochdruck. Sie führt Dich aber auch zur Erleuchtung.
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