Im Gedenken an das Massaker von Oslo veröffentlichte die Bildzeitung am 28.07.2011 Fotos von vielen der erschossenen Jugendlichen. Dazu schrieb sie: „So viel Freude, so viel Kraft, so viel Zukunft ist in diesen Gesichtern.“ Abgesehen vom Schrecken der Ereignisse frage ich mich, ob es wirklich wahr ist, dass die Jugend von heute wirklich soo viel Zukunft hat?
Ein Zitat des Buddha lautet: „Die Samen der Vergangenheit sind die Früchte der Zukunft.“ Betrachten wir die Früchte, die die Menschheit in der Vergangenheit ausgesät hat. Lt. diversen Statistiken leiden in der BRD derzeit knapp fünf Millionen Menschen an Depressionen ... werden für dieses Jahr knapp eine halbe Millionen neue Krebserkrankungen erwartet ... 300.000 Menschen einen Herzinfarkt bekommen und 200.000 Menschen einen Schlaganfall erleiden. Abgesehen vom Alkoholmissbrauch, den hohen Schuldenbergen und den Umweltproblemen sind das also die Früchte, die auch unsere Kinder fressen müssen.
Tünnes kommt aufgeregt angerannt: "Schäl, um Jottes Willen, haste jehört? In de Zeitung steht, dat nächste Sonntag die Welt unterjehn soll?" Schäl stutzt einen Moment und erwidert dann gleichgültig: "Nächste Sonntag kann mir ejal sein, da bin ich verreist."
Mach es wie Schäl, denn Hilfe naht. Das beginnende Wassermannzeitalter wird Bewegung in die erstarrten Strukturen bringen. Während sich das Fischezeitalter durch Unterdrückung hervorgetan hat, machen sich die Menschen im Wassermannzeitalter auf, Freiheit und Individualität zu erlangen.
Einer der großen Wegbereiter für eine bessere Zukunft war der kleine indische Philosophie-Professor Bhagwan Shree Rajneesh, genannt Osho, der Hunderttausende von Menschen in seinen Bann gezogen hat. Die Samen die er in den Jahren seines Lehrens gesät hat, gehen jetzt auf: Überall auf der Welt erwachen seine damaligen Schüler.
Wer es nicht dem allmählichen Generationsprozess überlassen und sich selbst befreien will, für den ist die Meditation das große Schlagwort. Denn was die Psychotherapie nicht schaffen kann, ist für die Meditation ein leichtes Spiel.
Der Osten hat sich in den vergangen 5.000 Jahren viel mit Techniken beschäftigt, die zur Selbsterkenntnis führen. Selbsterkenntnis hat nichts mit unserer Persönlichkeit zu tun. Jenseits unserer Persönlichkeit ist unser Selbst verborgen. Und genau dieses Selbst ist es, das es zu erkennen gilt. Es zu erkennen bedeutet, Dich in Deiner ganzen Pracht zu sehen.
Die Technik, die ich in diesem Blog immer wieder beschrieben habe, ist die Technik, die Dir am besten hilft, Dich selbst zu erkennen. Auch wenn Dir die alten Werte noch so lieb und teuer sind, werden Deine Enkel und Urenkel neue Samen säen. Diese werden Menschen hervorbringen, die über Deine Weltanschauung lachen.
Freitag, 29. Juli 2011
Mittwoch, 20. Juli 2011
Harmonie
Kürzlich hörte ich auf der Straße eine Frau zu ihrem Begleiter sagen: „Du lebst in Deiner Welt und ich in meiner.“ Er hätte natürlich antworten können: „Dann besuch mich doch mal in meiner“, doch stattdessen schwieg er betroffen.
Die kleine Episode machte mich nachdenklich. Wie ist es möglich, in verschiedenen Welten zu leben, obwohl es doch nur eine Welt gibt? Das ist ja wie bei den Religionen, wo jede an ihren eigenen Gott glaubt, obwohl auch nur Einer existiert.
Wenn wir sagen, dass jeder von uns in seiner eigenen Welt lebt, dann meinen wir damit, dass jeder in seiner eigenen Vorstellungswelt lebt. Dort sieht er die Dinge dann so, wie sie ihm erscheinen und nicht so, wie sie wirklich sind.
„Angeklagter“ sprach der Richter, „Sie bekennen sich doch offen zur Homosexualität; wieso haben Sie dann diese Nonne vergewaltigt?“ „Entschuldigung Herr Richter, aber von hinten sah sie aus wie Zorro!“
Entspannung besteht darin, aufzuhören, immer alles verändern zu wollen. Der amerikanische Theologe Reinhold Niebuhr hat hierzu einen schönen Sinnspruch verfasst:
"Gott gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit eines vom anderen zu unterscheiden."
Was der gute Mann allerdings nicht bedacht hat, ist, dass Gott uns die Weisheit bereits in die Wiege gelegt hat. Leider machen wir keinen Gebrauch davon, lieber bitten wir darum. Auf diese Weise aber können wir nie zu Weisheit und Harmonie finden.
Der griechische Philosoph Heraklit, der im 5. Jahrhundert v.Chr. geboren wurde, bezeichnete das wahre Selbst als eine tief im Menschen verborgene Harmonie. Er unterschied zwischen erwachten und schlafenden Menschen. Der erwachte Mensch hat die ewige Wahrheit in sich erkannt. Der schlafende Mensch dagegen müht sich lebenslänglich ab, sie in seiner Vorstellungswelt zu finden.
Diese Harmonie wirkt überall im Kosmos. Alle Gestirne gehorchen diesem übergeordneten Prinzip. Auch die Natur auf unserer Erde folgt einer Ordnung, die fruchtbar ist und alles mit allem versorgt. Wer mit sich selbst in Einklang kommen will, braucht nicht viel zu tun, denn diese höhere Ordnung ist bereits in ihm enthalten. Er muss nur aufhören auf seinen Kopf zu hören, denn dieser folgt den gesellschaftlichen Vorstellungen. Er kann die Wirklichkeit daher immer nur fragmentarisch sehen. Dadurch erklärt sich die innere Zerrissenheit des Menschen. Entspannen wir uns und hören wir auf, die Dinge immer zu bewerten und beurteilen. Dann werden wir vielleicht auf die Harmonie aufmerksam, die geduldig in uns wartet.
Die kleine Episode machte mich nachdenklich. Wie ist es möglich, in verschiedenen Welten zu leben, obwohl es doch nur eine Welt gibt? Das ist ja wie bei den Religionen, wo jede an ihren eigenen Gott glaubt, obwohl auch nur Einer existiert.
Wenn wir sagen, dass jeder von uns in seiner eigenen Welt lebt, dann meinen wir damit, dass jeder in seiner eigenen Vorstellungswelt lebt. Dort sieht er die Dinge dann so, wie sie ihm erscheinen und nicht so, wie sie wirklich sind.
„Angeklagter“ sprach der Richter, „Sie bekennen sich doch offen zur Homosexualität; wieso haben Sie dann diese Nonne vergewaltigt?“ „Entschuldigung Herr Richter, aber von hinten sah sie aus wie Zorro!“
Entspannung besteht darin, aufzuhören, immer alles verändern zu wollen. Der amerikanische Theologe Reinhold Niebuhr hat hierzu einen schönen Sinnspruch verfasst:
"Gott gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit eines vom anderen zu unterscheiden."
Was der gute Mann allerdings nicht bedacht hat, ist, dass Gott uns die Weisheit bereits in die Wiege gelegt hat. Leider machen wir keinen Gebrauch davon, lieber bitten wir darum. Auf diese Weise aber können wir nie zu Weisheit und Harmonie finden.
Der griechische Philosoph Heraklit, der im 5. Jahrhundert v.Chr. geboren wurde, bezeichnete das wahre Selbst als eine tief im Menschen verborgene Harmonie. Er unterschied zwischen erwachten und schlafenden Menschen. Der erwachte Mensch hat die ewige Wahrheit in sich erkannt. Der schlafende Mensch dagegen müht sich lebenslänglich ab, sie in seiner Vorstellungswelt zu finden.
Diese Harmonie wirkt überall im Kosmos. Alle Gestirne gehorchen diesem übergeordneten Prinzip. Auch die Natur auf unserer Erde folgt einer Ordnung, die fruchtbar ist und alles mit allem versorgt. Wer mit sich selbst in Einklang kommen will, braucht nicht viel zu tun, denn diese höhere Ordnung ist bereits in ihm enthalten. Er muss nur aufhören auf seinen Kopf zu hören, denn dieser folgt den gesellschaftlichen Vorstellungen. Er kann die Wirklichkeit daher immer nur fragmentarisch sehen. Dadurch erklärt sich die innere Zerrissenheit des Menschen. Entspannen wir uns und hören wir auf, die Dinge immer zu bewerten und beurteilen. Dann werden wir vielleicht auf die Harmonie aufmerksam, die geduldig in uns wartet.
Montag, 11. Juli 2011
Weltsicherheitsrat
Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen wurde am 17. Januar 1946 gegründet. Seine Aufgabe ist die Wahrung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit. Er besteht aus fünf ständigen und zehn nichtständigen Mitgliedsstaaten. Letzte Woche wurde Deutschland mit knapper Mehrheit für die nächsten zwei Jahre als nichtständiger Mitgliedstaat gewählt.
Die Wahrung des Weltfriedens ist ein Vorhaben, welches von vornherein zum Scheitern verurteilt ist. Denn der ganze Ansatz ist eine Farce: ein Weltfrieden existiert überhaupt nicht. Ich weiß nicht, wie viele Kriege und ethnische Konflikte seit 1946 stattgefunden haben, wahrscheinlich Tausende. Und es brennt nach wie vor an allen Ecken und Enden. Machen wir uns nichts vor, die Welt ist nur ein Spiegel dessen, was sich in jedem von uns abspielt. Daher wäre es angebracht, „Wahrung des Weltfriedens“ in „Erlangung des Weltfriedens“ umzubenennen. Dazu allerdings müssten die Damen und Herren des Weltsicherheitsrats erst einmal herausfinden, was Frieden überhaupt ist. Ebenso wie die Abwesenheit von Krankheit keine Gesundheit ist, ist das Schweigen der Waffen kein Frieden.
Am 21.03.2011 schrieb ich in meinem Beitrag „Krieg und Frieden“: „Das Wort Krieg ist aufschlussreich; es bedeutet, dass man etwas -kriegen-, also an sich reißen will. Frieden ist demnach das Loslassen von Gier. Das jedoch verwirrt den normalen Menschenverstand. Schließlich gilt das Sprichwort: „Der Mensch ist seines Glückes Schmied“. Wir sind also der Meinung, dass der Mensch für sein Glück selbst verantwortlich ist. Wenn das wirklich stimmt, dann stellt sich die Frage, warum es nicht längst eine glückliche Menschheit gibt? Das Problem liegt im Ego. Was auch immer wir erreichen, unser Ego wird seine Gier niemals loslassen.
Was versteht man unter Ego? Im Allgemeinen ist damit das eigene Ich, die eigene Persönlichkeit gemeint. Persönlichkeit ist jedoch nur eine Maske (persona: die Maske des Schauspielers) und das Ich nur ein Gedanke. Das haben die modernen Physiker inzwischen herausgefunden. Damit bestätigen sie die Mystiker, die schon immer darauf hingewiesen haben, dass das Ego nicht existiert.
Wenn unser Ego nur ein Gedanke ist, wieso hat es dann die Macht, uns unzufrieden zu machen? Weil es ständig Versprechungen macht, die niemals eintreffen. Und damit sitzen wir in der Falle, denn unser Denken entspricht den Vorstellungen unserer Gesellschaft. Und diese hat sich letztendlich immer wieder in Kriegen wiedergefunden.
Frieden entsteht erst, wenn Du Deine Wünsche loslässt. Wenn Du sie nicht loslassen willst, musst Du den ewigen Wechsel zwischen Zufriedenheit und Unzufriedenheit in Kauf nehmen. So einfach ist das.
Die Wahrung des Weltfriedens ist ein Vorhaben, welches von vornherein zum Scheitern verurteilt ist. Denn der ganze Ansatz ist eine Farce: ein Weltfrieden existiert überhaupt nicht. Ich weiß nicht, wie viele Kriege und ethnische Konflikte seit 1946 stattgefunden haben, wahrscheinlich Tausende. Und es brennt nach wie vor an allen Ecken und Enden. Machen wir uns nichts vor, die Welt ist nur ein Spiegel dessen, was sich in jedem von uns abspielt. Daher wäre es angebracht, „Wahrung des Weltfriedens“ in „Erlangung des Weltfriedens“ umzubenennen. Dazu allerdings müssten die Damen und Herren des Weltsicherheitsrats erst einmal herausfinden, was Frieden überhaupt ist. Ebenso wie die Abwesenheit von Krankheit keine Gesundheit ist, ist das Schweigen der Waffen kein Frieden.
Am 21.03.2011 schrieb ich in meinem Beitrag „Krieg und Frieden“: „Das Wort Krieg ist aufschlussreich; es bedeutet, dass man etwas -kriegen-, also an sich reißen will. Frieden ist demnach das Loslassen von Gier. Das jedoch verwirrt den normalen Menschenverstand. Schließlich gilt das Sprichwort: „Der Mensch ist seines Glückes Schmied“. Wir sind also der Meinung, dass der Mensch für sein Glück selbst verantwortlich ist. Wenn das wirklich stimmt, dann stellt sich die Frage, warum es nicht längst eine glückliche Menschheit gibt? Das Problem liegt im Ego. Was auch immer wir erreichen, unser Ego wird seine Gier niemals loslassen.
Was versteht man unter Ego? Im Allgemeinen ist damit das eigene Ich, die eigene Persönlichkeit gemeint. Persönlichkeit ist jedoch nur eine Maske (persona: die Maske des Schauspielers) und das Ich nur ein Gedanke. Das haben die modernen Physiker inzwischen herausgefunden. Damit bestätigen sie die Mystiker, die schon immer darauf hingewiesen haben, dass das Ego nicht existiert.
Wenn unser Ego nur ein Gedanke ist, wieso hat es dann die Macht, uns unzufrieden zu machen? Weil es ständig Versprechungen macht, die niemals eintreffen. Und damit sitzen wir in der Falle, denn unser Denken entspricht den Vorstellungen unserer Gesellschaft. Und diese hat sich letztendlich immer wieder in Kriegen wiedergefunden.
Frieden entsteht erst, wenn Du Deine Wünsche loslässt. Wenn Du sie nicht loslassen willst, musst Du den ewigen Wechsel zwischen Zufriedenheit und Unzufriedenheit in Kauf nehmen. So einfach ist das.
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