Dienstag, 20. März 2012

München 72 – Das Attentat

Am 19.03.2012 lief im Zweiten Deutschen Fernsehen der historische Film „München 72 – Das Attentat“. Der vom israelischen Regisseur Dror Z. spannend inszenierte Film beschreibt den Überfall auf die israelische Olympiamannschaft während der Olympischen Spiele 1972 in München. Hier eine Zusammenfassung der Ereignisse, die man im Internet überall nachlesen kann:

„Am frühen Morgen des 5. September 1972 stürmten palästinensische Terroristen der Gruppe „Schwarzer September“ das olympische Quartier des israelischen Teams. Zwei Sportler wurden sofort erschossen, neun als Geiseln genommen. Die Forderung der Terroristen: die Freilassung von über 200 in Israel gefangenen Palästinensern. Innenminister Hans-Dietrich Genscher bot sich als Austauschgeisel an, was jedoch abgelehnt wurde. Nach stundenlangen Verhandlungen flogen die Terroristen und die Geiseln am Abend per Helikopter zum Flugplatz Fürstenfeldbruck, von dort aus sollte es in einer bereitgestellten Boeing nach Kairo gehen.

Der Krisenstab versagte spektakulär: So gab es nur fünf Scharfschützen für acht Geiselnehmer, angeforderte Panzerwagen blieben im Stau stecken, als Bordpersonal getarnte Polizisten verließen in letzter Sekunde aus Angst die Boeing. Es kam zur Schießerei, alle Geiseln wurden getötet. Fünf Terroristen wurden erschossen, die drei Überlebenden kurze Zeit später während der Entführung der Lufthansa-Maschine „Kiel“ aus dem Gefängnis freigepresst.“

Eine der Geiseln, die auf dem Flugplatz von Fürstenfeldbruck getötet wurden, war der Trainer der israelischen Fechtmannschaft André S.. Er hinterließ eine Frau und ein kleines Baby. Die Witwe hat angeblich wieder geheiratet, drei weitere Kinder bekommen und sich dann scheiden lassen. Die heute 66-jährige sagte in einem Interview: „Dass A. seine Tochter nicht aufwachsen sehen konnte – das ist ein lebenslanger Schmerz.“

Ist es nicht merkwürdig, wie lange wir Schmerzen festhalten? Meine Eltern haben sich als Holocaustüberlebende im Jahr 1945 am Bahnhof von Lodz/Polen kennengelernt. Bald wurde meine Mutter schwanger und brachte mich am 27. April 1946 in Deutschland zur Welt. Doch meine Eltern vertrugen sich nicht. Beide waren von den Ereignissen in den Konzentrationslagern traumatisiert und fanden keinen Frieden miteinander.

Meine Mutter redete viel von Palästina, dem Land, wo sie keine Angst vor den Deutschen haben musste. Als ich sechs Jahre alt war, stand die 23-jährige mit ihrem kleinen Koffer traurig vor mir, drückte mich schluchzend an sich und machte sich auf den Weg ins Gelobte Land. Der Schock fuhr mir in Leib und Seele und ließ mich 60 Jahre nicht mehr los.

Nichtsdestotrotz bin ich meinem Schicksal dankbar ... es ließ mich zum Sucher werden. Materielles Glück war nie mein Ding, ich suchte unermüdlich das absolute Glücklichsein. Im Jahr 1979 wurde ich Schüler von Osho und begann, täglich eine Stunde zu meditieren. 30 Jahre später am 5.9.2009 erlebte ich ein plötzliches spirituelles Erwachen ... seither hat sich alles verändert, obwohl sich nichts verändert hat. In den folgenden Wochen wurde mir klar, dass das Leiden daher kommt, weil man sich zeit seines Lebens an negative Gefühle klammert.

Der beste Weg, sich von seinen inneren Leiden zu befreien, liegt darin, jede negative Emotion anzunehmen. Denn dadurch wird eine Distanz erzeugt, die eine Identifikation mit ihr verhindert. So besehen fände der Schmerz der Ankie Spitzer ein jähes Ende. Ich wünschte, sie würde ihren Schmerz annehmen und fühlen, bis sie mit ihnen verschmilz. Dann wäre ihr lebenslanger Schmerz in einem Moment beendet.

3 Kommentare:

  1. Lieber Monas, durch das Fühlen eine Distanz zu den Gefühlen zu fühlen, wie soll das gehen? Seit zwei Monaten in der mohammedanischen Welt, zwischen Elend und Pracht, zahnlosen, abgearbeiteten Menschen, Schutt, Müll und wieder Luxus fühlt sich das Blutvergießen in Lybien, Syrien, Irak, Pakistan und nun der Iran im Fadenkreuz der Israel-US-Militär-Mordmaschinerie, da fühlt sich das Gefühl schwer beschwert - und weiß nicht sich daraus zu denken, zu lenken. Mein spiritÜlles Erwachen muss bislang wohl ausgeblieben sein.

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  2. Hier ein Blog mit einem Beitrag, der stutzig macht. Die gleichgeschalteten Medien im Mainstream sind zu vergessen:

    http://orwellschewelt.blogspot.com/2012/03/iran-obama-erlaubt-netanjahu-den-krieg.html

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