Samstag, 14. Mai 2011

Selbstmord

Im Jahr 1966 lebte ich eine Zeitlang in Paris. Eines Tages fuhr auf der Champs-Élysées ein Rolls Royce an mir vorbei und am Steuer erblickte ich Gunter Sachs. Das war etwas Besonderes, denn er hatte gerade Brigitte Bardot geheiratet, den Traum aller Männer. Nun hat sich der Lebemann das Leben genommen.

Lt. Tagesschau.de vom 17.05.2011 war die Ursache des Selbstmordes die Angst vor einem künftigen Stadium der Alzheimer Erkrankung. In einem Abschiedsbrief soll er mitgeteilt haben, dass der Verlust der geistigen Kontrolle ein würdeloser Zustand wäre, dem er sich entschlossen habe, entschieden entgegenzutreten. Und das, obwohl er noch in keiner Weise ein Fehlen oder einen Rückgang seines logischen Denkens feststellen konnte.

Wenn man das vernimmt, dann fehlt einem zunächst das Verständnis für diesen Freitod. Doch lt. Wikipedia erklärte Gunter Sachs´ Vertraute, dass der berühmte Fotograf, Dokumentarfilmer, Kunstsammler und Astrologieforscher auch an Depressionen litt. Vielleicht hat die Angst vor Alzheimer seine depressiven Phasen bis zur Unerträglichkeit gesteigert.

Lt. einer Schätzung der Weltgesundheitsorganisation bringen sich weltweit jährlich 1 Millionen Menschen um. Hauptursachen sind Depressionen, Alkoholismus, Psychosen, Lebenskrisen, Krebs, chronische Erkrankungen, schwere Schmerzen usw. Wenn man sich jedoch die Zustände der Betroffenen vor Augen hält, dann wird einem klar, dass sie in den meisten Fällen typische Depressionssymptome aufweisen. Als da wären Gefühle von Niedergeschlagenheit, Hoffnungslosigkeit, Minderwertigkeit, Hilflosigkeit, sinnloses Gedankenkreisen, Ängste usw.

Es ist erschütternd, wie wenige Erkenntnisse die Forschung bisher über Depressionen gewonnen hat. Zusammenfassend berichtete die TAZ am 25.06.2010, dass Gene bei der Entstehung eine nicht unwesentliche Rolle spielen. Es sei aber bisher nicht gelungen, diese zu finden. Man hat jedoch herausgefunden, dass der Stresshormonspiegel depressiver Menschen andauernd erhöht ist. Nun versucht man, diesen medikamentös zu senken, was aus meiner Sicht ebenso sinnlos ist, wie den Alkoholpegel eines Trinkers mit Medikamenten herabzusetzen.

Depressionen haben immer etwas mit unterdrückten Emotionen zu tun. In diesem Fall ist die Harmonie zwischen Körper, Geist und Seele gestört. Daher gilt es, negative Emotionen so zu verarbeiten, dass sie sich vollständig auflösen können. Es gibt nur einen Weg dies zu tun: man muss sie ANNEHMEN, FÜHLEN UND MIT IHNEN VERSCHMELZEN.

1 Kommentar: