Der Krieg in Libyen erinnert mich daran, dass die Geschichte der Kriege unendlich lang ist. Was bewegt uns, zu kämpfen und zu töten, anstatt miteinander im Frieden zu leben? Das Wort „Krieg“ ist aufschlussreich: es bedeutet, dass man etwas kriegen, also an sich reißen will. Das geht schon im Sandkasten los, wenn wir uns um Schaufeln und Förmchen streiten.
Im Babyalter sind wir unbegrenztes Bewusstsein und existieren einfach nur als fühlende Gegenwart. Wenn wir beginnen, das Wort „Ich“ zu gebrauchen, schränken wir unsere ursprüngliche Grenzenlosigkeit ein und wir beginnen, uns vom Du abzugrenzen.
Wenn wir herangewachsen sind, und über uns selbst, unsere Geschichten und Pläne nachdenken, hat sich unser Ich tief mit unserem Denken verwebt. Niemals wird der geringste Zweifel darüber bestehen, dass ein persönliches Ich existiert. Dass alle Probleme diesem Ich-Gedanken entspringen, ahnen wir nicht einmal im Ansatz.
Sigmund Freud soll seine Umgebung mit der Behauptung schockiert haben, dass der Mensch nicht Herr seiner selbst sei. Er maß dem Unterbewusstsein große Bedeutung zu, doch mit seiner Annahme, dass der Mensch durch Psychoanalyse zu befreien sei, befand er sich auf dem Holzweg. Natürlich kann man das eine oder andere Problem in jahrelangen Sitzungen auflösen, aber inzwischen sind neue Probleme dazu gekommen. Daher kann man so viele Probleme analysieren wie man will, sie hören niemals auf.
Mittels unseres Ichs setzen wir uns für unsere Wünsche ein, notfalls auch mit Gewalt. Wir planen unser Leben ... träumen von einer besseren Zukunft. Wenn es nicht klappt, verdoppeln wir unsere Anstrengungen. Das Problem jedoch bleibt, dass dieses Ich niemals zufrieden sein wird. Was auch immer wir erreichen, unser Ich treibt uns ständig zu neuen Zielen an.
Die modernen Neurowissenschaftler behaupten inzwischen, dass das Ich nur das Ergebnis eines neurologischen Prozesses ist. D.h. es ist nichts Anderes, als ein Denkvorgang. Damit bestätigen sie die Aussagen der Mystiker, die schon immer darauf hingewiesen haben, dass das Ich nur eine Illusion ist.
Wer sich von Problemen und Konflikten befreien will, sich nach echtem inneren Frieden sehnt, der muss verstehen, dass es gerade unsere Wünsche und Erwartungen sind, die den ganzen Unfrieden erzeugen. Denk doch einmal darüber nach ... entstehen Enttäuschungen nicht deshalb, weil Deine Wünsche und Erwartungen nicht erfüllt werden? Sind Erwartungen und Enttäuschungen daher nicht zwei Seiten derselben Münze? Sobald Du aufhörst, Dein Leben nach Deinen Wünschen auszurichten, beginnt die Frustrationen aus Deinem Leben zu verschwinden.
Meditationstechniken sind dafür da, um Dir zu helfen, aus Deinem Kopf auszusteigen. Im weiteren Verlauf dieses Blogs, werde ich Dir eine Meditationstechnik vorstellen, die Dir genau dazu verhilft. Schließlich ist nicht ein Flug zum Mond der Höhepunkt im Leben eines Menschen oder die Ersteigung des Mt. Everest, sondern der Moment, in dem sich das Ego auflöst. Es gibt heutzutage viele spirituelle Menschen, die diesen Zustand bereits verwirklicht haben. Wer weiß ... vielleicht bist Du der nächste.
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