Dienstag, 15. März 2011

Paradigmenwechsel



Einfach brutal die TV-Bilder aus Japan. Niemals zuvor habe ich eine solche Urgewalt gesehen. Die Störfälle in den Atomreaktoren von Fukushima lassen Angst aufkommen. Wird die Welt in Sachen Atomenergie nun umdenken? Erstaunlich, dass es weltweit, außer in Deutschland, keinen ernsthaften Widerstand gegen die Atomkraft gibt. Ganz im Gegenteil sind alleine in Europa an die zwanzig neue Atommeiler geplant.

Vielleicht braucht es den Super-GAU, um aufzuwachen. Schon Georges I. Gurdjieff behauptete, dass sich der Mensch im Tiefschlaf befindet. Er will damit sagen, dass jede Generation mit den alten Werten konditioniert wird und diesen Normen mechanisch folgt. Das Ergebnis ist das, was wir heute in der Welt sehen. Als Gurdjieff 1922 das „Institut für die harmonische Entwicklung des Menschen“ gründete, ging es ihm darum, jeden einzelnen seiner Schüler aus seinem Tiefschlaf herauszureißen.

Der unerschütterliche Glaube, dass uns das Geld ein schönes Leben beschert, hat sich niemals bewahrheitet. Wir müssen erst unsere alten Werte loslassen, wenn unsere Träume nach einem schönen Leben wahr werden sollen. Dazu sollte uns nicht mehr die Frage: „Was will ich?“ beschäftigen, sondern: „Wer bin Ich?“ Paradoxerweise ermöglicht erst dieser Paradigmenwechsel das Leben, das wir uns erträumen. Stell Dir vor: Ein jeder lebt ganz entspannt im HIER und JETZT. Das bedeutet, dass niemand mehr an Kampf und Konkurrenzdenken interessiert ist. Stattdessen leben wir friedlich vor uns hin und genießen die Einfachheit des Lebens.

Ein Mensch, der im HIER und JETZT lebt, ist spirituell. Das bedeutet, dass er sich nicht mehr von seinen Gedanken abhängig ist. Ebenso wenig lässt er sich vorschreiben, was er denken und glauben soll. Er wird sich auch nicht mehr an gesellschaftliche Konventionen gebunden fühlen, sondern so leben, wie er es für richtig hält. Damit ist nicht gemeint, dass er die Regeln des Gesetzgebers missachtet, nein, ganz und gar nicht ... er wird sich ganz undogmatisch mit den Sinnfragen des Daseins beschäftigen. Auch wird sein Leben nicht mehr von Dramen bestimmt, weil er bereit ist, sich seinen Emotionen zu stellen. Da er zu sich und seinen Fehlern steht, fällt sein Ego einfach ab. Ein solcher Mensch ist der wahre Homo sapiens (übs.: der weise Mensch) und die Existenz braucht ihn jetzt.

1 Kommentar:

  1. genius inventions meet monkey mind... and voila... monkey mind uses genius inventions for its purposes - so hab' ich's heute in fb geschrieben.
    Die Vorstellung von nuklearen Bedrohungen (oder anderen unsichtbaren, wie z.B. Genmanipulation) ist 1) unerfreulich und 2) erfordert auch noch Fantasie, und da hamma's - die Leute wollen nicht.
    Geleitet von Wahrnehmungen, denken sie lieber an ihre koerperlichen Beduerfnisse (= eigenes Ueberleben) und gegenwaertige Beduerfnisse nach Dominanz und Sex (= Ueberleben der Spezies) - waehrend das Ueberleben der Umwelt nicht als wichtig eingebaut ist im Primatenhirn, weil das in den vorausgegangenen Jahrmillionen eben kein Thema war. Weiss auch nicht, was da zu machen ist.

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