Lt. Tagesschau vom 29.03.2011 kam es auf der Islamkonferenz zu Misstönen. Der Konferenzleiter und Innenminister Hans-Peter Friedrich warb für einen gemeinsamen Kampf gegen den islamischen Extremismus. Aus den Reihen der Muslime kam umgehend heftige Kritik an dieser „sehr bedenklichen Kultur des Denunziantentums“. Am 30.03.2011 sagte die Integrationsbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion Aydan Özoguz dem Hamburger Abendblatt, dass die Muslime nicht mehr an der Konferenz teilnehmen sollen, bis ein Anderer die Leitung übernimmt.
Die Islamkonferenz wurde im Jahr 2006 unter dem damaligen Innenminister Schäuble gegründet. Ihr Ziel ist es, die Annäherung zwischen dem deutschen Staat und den Muslimen zu fördern. Gemeinsamkeiten sollen gestärkt, Unterschiede bewältigt und Integration gefördert werden. Die Idee der Sicherheitspartnerschaft vermittelte den Muslimen den Eindruck, der Minister wolle einen Keil zwischen sie treiben.
Lt. Bundeskriminalamt steigt die Zahl gewaltbereiter Islamisten in Deutschland. Experten sehen Identitätsprobleme junger Muslime als Hauptursache der Radikalisierung an: „Sie sind hierzulande geboren, arbeiten hier, fühlen sich hier aber nicht zu Hause. Dieses Vakuum bereite Hasspredigern den Nährboden für die Verbreitung ihrer radikalen und islamistischen Ideologie." Da das Gefühl der Heimatlosigkeit eine zentrale Rolle bei der Radikalisierung spielt, lohnt es sich, einen Blick darauf zu werfen.
Lt. Brockhaus bezieht sich der Begriff „Heimat“ auf den Ort, in den der Mensch hineingeboren wird. Dort finden die frühen Sozialisationserlebnisse statt, dort wird die Persönlichkeit geprägt. Wenn sich die Heimat nun in einem Kulturkreis befindet, wo eine fremdenfeindliche Gesinnung herrscht, dann ist es nachvollziehbar, dass junge Muslime gestörte Persönlichkeitsmuster aufweisen. Der Schritt in eine radikal-islamistische Ideologie ist jedoch keine Lösung, sondern eine Ausbreitung des Problems.
Auf der anderen Seite muss man sich fragen, warum in Deutschland eine islamfeindliche Gesinnung herrscht. Ich glaube, dass sich hinter jedem Extremismus Menschen verstecken, die ihre Lebenswut aus Minderwertigkeitskomplexen und Arbeitslosigkeit beziehen. Daher muss ich feststellen, dass es kein Wunder ist, dass sowohl Ausländer, als auch Deutsche Persönlichkeitsstörungen aufweisen. Anstatt diese zu heilen, werden sie auf beiden Seiten verdrängt, indem man sich mit Gleichgesinnten zusammentut und stark fühlt.
Die geringe Erfolgsquote der Psychotherapie zeigt, wie schwierig es ist, Persönlichkeitsprobleme zu heilen. Hat man nach jahrelangem Bemühungen ein Problem geklärt, stehen schon neue an. Da wir nicht nur unsere eigenen Probleme mit uns herumschleppen, sondern auch die unserer Eltern und deren Vorfahren, reicht ein Leben nicht aus, um alles aufzuarbeiten. Daher liegt der Clou darin, alle Probleme auf einen Streich zu lösen.
Um das zu bewerkstelligen, hat uns der Osten Meditationstechniken geschenkt. So kann man sich mit einer einzigen Technik von allen emotionalen Problemen befreien. Junge Muslime und deutsche Rechtsradikale sollten daher die Kunst der Meditation erlernen, um innerem Frieden zu finden. Tief in ihren Herzen verbirgt sich die Geborgenheit, nach der sie sich ihr Leben lang gesehnt haben.
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Bin nicht so sicher, dass Heimatlosigkeit hier das Grundproblem ist. Ich hatte selber immer den Pass mit der Aufschrift "Heimatloser Auslaender". Keiner von den Holocaust-Ueberlebenden-Kindern, mit denen ich aufgewachsen bin, ist in irgendeiner Weise radikalisiert. Eher vielleicht Aufforderungen zu Gewalt im Koran. Der Mensch ist ein soziales Tier und lernt...
AntwortenLöschenWas die Psychologie anbetrifft, so ist sie enorm hilfreich, auch wenn der sogenannte Erfolg nicht endgueltig erreichbar ist. Es geht eher darum, einen guetigen, verlaesslichen Zuhoerer zu finden, der regelmaessig und langfristig verfuegbar ist, nicht urteilt, keine Patentloesungen anbietet, sondern die Gelegenheit gibt, schmerzhafte Erlebnisse und Verwirrungen durchzuarbeiten, zu verstehen
und dadurch zu "entsorgen". Wenn man zusaetzlich medititert, umso besser.
Liebe Jasmin, leider vergleichst Du Äpfel mit Birnen. Während die Türken vor ca. 50 Jahren als Gastarbeiter nach Deutschland kamen, wurden die Juden vor 2000 Jahren aus Palästina vertrieben. Türken wurden zwar in Deutschland diskriminiert, Juden jedoch jahrhundertelang verfolgt und ermordet. Es liegt auf der Hand, dass Kinder von Holocaust-Überlebenden ihre Schulzeit brav und angepasst absolviert haben. Es war seit jeher der Überlegenstrick der Juden: bloß nicht auffallen. Im Übrigen haben sich auch die Zeiten an den Schulen verändert: die heutigen Schulkids benehmen sich desinteressiert, aggressiv und impertinent.
AntwortenLöschenDa Du Psychologin bist, wundert es mich nicht, dass Du irgendwie doch an die Therapie glaubst. Obwohl es Dir klar zu sein scheint, dass die Psychologie nicht wirklich und endgültig helfen kann, glaubst Du daran, dass ein super toller Psychologe das eben doch schaffen kann. Er muss nur die Vorzüge aufweisen, die Du beschreibst. Falls es einen solchen gibt, wird der Patient dann nicht umgehend abhängig von ihm?
Gesetzt den Fall, Herbert fühlt sich seit seiner Kindheit minderwertig. Um das zu kompensieren hat er sich ein Verhalten erworben, das vor Selbstsicherheit nur so strotzt. Da das eigentliche Problem unterdrückt wird und sich mit den Jahren als Krankheit im Körper manifestieren wird, könnte er sich nun an einen Psychologen wenden, um sich mit diesem gemeinsam auf die Suche nach dem schmerzhaften Urproblem zu machen. Vielleicht aber ist seine Seele nicht bereit, das Problem preiszugeben. Oder es gibt mehrere Schlüsselerlebnisse. Was dann?
Abgesehen davon ist es überhaupt nicht notwendig, die Vergangenheit aufzuarbeiten. Herbert wird immer wieder in Situationen kommen, in denen er sich minderwertig fühlt. Dann sollte er nicht in die Selbstsicherheit fliehen, sondern die Minderwertigkeit annehmen und fühlen. Das ist das Prinzip dieser und jeder anderen Meditationstechnik: Du hast keinen Raum, das Verhalten der Vergangenheit anzunehmen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Herbert befreit nicht nur vom gegenwärtigen Druck, sondern gleichzeitig von den Schmerzen seiner Vergangenheit.