Montag, 4. April 2011

Ärger

Am 18.05.2011 meldete Bild Online, dass der Ex-Torwart A Schmerzensgeld von seinem aktiven Torwartkollegen B forderte. Was war passiert? Der Ex-Torwart hatte als Experte eines TV-Senders seinen Kollegen in einem Champions-League-Spiel mit folgenden Sätzen kritisiert:

„Wenn er einen Schritt rausgeht, kann er den Ball abfangen. Er hätte sich nicht an den Pfosten klammern, sondern mutiger rausgehen sollen. Er kann es auf jeden Fall besser machen." Daraufhin konterte der kritisierte Torwart B: „Der Mann soll in die Muppet Show gehen. Er gehört auf die Couch. Vielleicht wird ihm da geholfen. Einweisen - am besten in die Geschlossene!" Nun ärgerte sich A über den Kommentar seines Kollegen so sehr, dass er B auf 20.000 Euro Schmerzensgeld verklagte.

Was ist Ärger? Wikipedia beschreibt ihn so: „Ärger ist eine spontane, innere Reaktion auf eine Situation oder Erinnerung, die der Verärgerte verändern möchte. Wer sich jedoch nicht ärgern will, dem empfiehlt die psychologische Ratgeberliteratur, mit Verständnis zu reagieren. Demzufolge hätte sich der Ex-Tormann auf die Kritik seines Kollegen z.B. denken sollen: "Der erzählt sowas, weil er der Meinung ist, dass dies fachlich richtig ist."

Da die Psychologen genau wissen, dass sich der Ärger mit einer solchen, vernunftsbetonten Reaktion nicht beherrschen lässt, empfehlen sie, Sport zu treiben, Gespräche zu führen, sich kreativ zu betätigen oder Entspannungsverfahren, wie z.B. autogenes Training, progressive Muskelentspannung, Hypnose, Biofeedback, Yoga, Meditation oder Qigong zu erlernen. Doch dass auch diese Ratschläge nicht weiterhelfen, zeigen z.B. die Fußballer, die, obwohl sie Sport treiben, sich ständig über die Schiedsrichter und Mitspieler ärgern.

Was soll man mit seinem Ärger machen? Schreien hilft nur bedingt und verdrängen gar nicht. Eine bessere Möglichkeit besteht darin, den Ärger bewusst anzunehmen. Wenn die beiden Torleute die Meditationstechnik gekannt hätten, mit der man Ärger einfach auflösen kann, dann wäre die ganze Angelegenheit niemals zu Gericht gegangen. 

Die Technik stammt aus dem Vigyana Bhairava Tantra. Diese uralte Schrift sagt aus, dass Du die Situation, die Deinen Ärger hervorgebracht hat, nicht verändern sollst … also nicht darüber nachdenken, sondern Dich ganz dem Gefühl des Ärgers hingeben. Diese Technik ist ganz einfach ... und doch ist sie schwierig, weil wir darauf konditioniert sind, aus allen Geschichten ein Drama zu machen. Doch Übung macht den Meister.

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