Donnerstag, 7. April 2011

Du bist die Welt

Während ich mein kleines, beschauliches Leben lebe, spielen sich schlimme Dinge ab in der großen, weiten Welt. Die Atomkatastrophe von Fukushima, der Krieg in Libyen, die Ermordung des israelisch-arabischen Regisseurs Juliano Mer-Chamis, die Verhaftungen des chinesischen Regimekritikers Ai Weiwei und zweier bekannter türkischer Journalisten, die Situation in der Elfenbeinküste und so weiter und sofort. Trotz aller Konflikte, trotz der Armut und des Hungers in der Welt, trotz der drohenden Klima- und Umweltkatastrophe und trotz der weltweit verbreiteten Ungerechtigkeit dreht sich die Erde weiter und schenkt uns einen neuen Frühling. Die Vögel zwitschern, die Bäume grünen, die Pollen fliegen und es geht mir gut.

Der Weltlehrer Jiddu Krishnamurti erklärte einst: „Alle menschlichen Konflikte sind nur Auswirkungen seines inneren Zustandes. Nicht an die äußere Beseitigung von Missständen ist zu allererst zu denken, sondern an eine Transformation des Menschen in seinem Inneren, eine radikale Umwandlung, welche nichts zu tun hat mit einer neuen Weltanschauung oder Religion. Offensichtlich ist der Mensch konditioniert durch Traditionen und Vorurteile von Volk, Rasse, Geschlecht und anderem. Es sind Menschen, die einander durch diese Trennungen zerstören."

Buddha drückte sich mit seinen vier edlen Wahrheiten anders, aber ähnlich aus: Diese besagen, dass das Leben erstens von Leiden geprägt ist, dass zweitens dieses Leiden durch Gier, Hass und Verblendung verursacht wird, dass drittens das Leiden durch Beendigung dieser Ursachen beendet werden kann und dass viertens der Weg dahin über den Achtfachen Pfad führt. Der Achtfache Pfad bedeutet rechte Einsicht, rechte Gesinnung, rechte Rede, rechtes Handeln, rechter Lebenserwerb, rechtes Streben, rechte Achtsamkeit und rechte Meditation.

Wenn wir all die schrecklichen Dinge beenden wollen, die auf der Erde geschehen, dann müssen wir uns selbst ändern. Wenn wir das nicht tun, dann sind wir mitverantwortlich für alles, was in der Welt geschieht. Wahrscheinlich glaubst Du, dass Du nichts mit dem ganzen Irrsinn dieser Welt zu tun hast, doch Du irrst. Wenn Du Dich selbst anschaust, dann findest Du dieselbe Gier, denselben Hass und die gleiche Verblendung, die Du Anderen so gerne vorwirfst. Wenn Du wirklich ehrlich bist, dann weißt Du, dass Du zur Disharmonie beiträgst, die zwischen den Menschen herrscht.

Ich weiß nicht, wie viele Menschen sich in diesem Augenblick auf der Erde streiten. Falls es jeder Hundertste ist, dann haben sich gerade sechzig bis siebzig Millionen Leute in den Haaren. Kein Wunder, dass es keinen Frieden gibt in der Welt.

Die beste Methode friedvoll zu werden ist es, die Kunst des Fühlens zu erlernen. Fühlen bedeutet, dass Du Deine negativen Emotionen annimmst, statt sie zu verdrängen, bzw. Dein Gegenüber beschimpfst. In dem Moment, wo Du Deine Emotionen akzeptierst, kommst du nicht umhin, sie zu fühlen. Dann beginnt ein Schmelzprozess in Dir. Er ähnelt dem Läuterungsprozess, der einsetzt, wenn bei der Glasherstellung das Glasgemenge in einer Glasschmelzwanne aufgegeben wird. Wenn Du Dich also Deinen negativen Emotionen stellst, dann läuterst Du Dich selbst, bevor die Geistesgifte Gier, Hass und Verblendung über Dein Nervensystem in Deine Körperzellen eindringen können. Viele Krankheiten werden einfach aus Dir verschwinden.

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