Franck Ribéry, der französische Fußballnationalspieler im Dienste des FC Bayern München, zeigt uns, was eine Neurose ist. Lt. heutiger Ausgabe von Bild-Online beschimpfte er sich in einem Interview mit der Sportzeitung „L´Equipe“ selbst als "Idiot" und "Niete". Es ging um seine Affäre mit der Marokkanerin Zahia D. und seine schlechten Leistungen bei der Fußball-WM 2010.
Ich habe im Internet ein Online-Magazin entdeckt, das sich mit Persönlichkeitsentwicklung und Lebensgestaltung beschäftigt. Das Magazin findet es erschreckend, wie viele Menschen sich in ihren Gedanken ständig selbst beschimpfen und klein machen. So weit so gut. Wenn man jedoch die 5 Tipps liest, die das Magazin für einen netteren Umgang mit sich selbst anbietet, dann ist schon beim ersten Tipp Vorsicht geboten:
1. Analysieren Sie, wie Sie mit sich selbst umgehen – und das immer wieder
2. Lernen Sie sich selbst besser kennen und verstehen
3. Seien Sie nachsichtiger mit sich selbst
4. Lassen Sie sich hin und wieder auch mal einfach selbst in Ruhe
5. Stehen Sie für sich selbst ein
Analyse bedeutet „Zergliederung, Untersuchung“. Wenn Du Dich also selbst analysierst, dann geschieht Folgendes: Du teilst Dich in zwei Teile, identifizierst Dich mit einem Teil und untersuchst und beurteilst dann den anderen. Fällt die Bewertung gut aus, lobst Du Dich, fällt sie schlecht aus, beschimpfst Du Dich. Ist es nicht offensichtlich, dass ein solches Verhalten neurotisch ist? Eine Analyse kann Dich also nie und nimmer heilen.
Körper, Geist und Seele sind miteinander verbunden. Wer sich analysiert, zerstört diese Einheit. Daher sollte man sich nie durch eine Brille von Moral, Anstand oder Sitte betrachten. Wer einen Fehler macht, soll sich einfach nur seines Fehlers bewusst sein ... ganz ohne Bewertung. Damit wird im Unterschied zur Analyse auf einen gedanklichen Prozess verzichtet. Achte stattdessen auf das Gefühl, das aufkommt, wenn Du etwas falsch gemacht hast ... das könnte ein schlechtes Gewissen oder ein Schuldgefühl sein. Und nun gilt es, dieses Gefühl zu fühlen. Aber nicht einfach nur fühlen, sondern mit ihm verschmelzen. Wenn Dich kein negatives Gefühl belastet, dann geht es Dir gut!
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