Samstag, 18. Februar 2012

Liebeskummer

Eine Illustrierte veröffentlichte in der Rubrik „Gesundheit“ folgenden Artikel: "Liebeskummer wird oft nur belächelt, dabei kann er ernsthaftkrank machen." Dann fragt das Magazin: „Wie also besiegt man ihn?“ Natürlich gibt die Illustrierte Antworten. Der interessierte Leser erhält 8 Tipps:

1. Nehmen Sie sich Zeit zum Trauern. Sie dürfen weinen und durchhängen.

2. Vermeiden Sie Schuldzuweisungen und versuchen Sie, die Opferrolle abzustreifen.

3. Vertrauen Sie sich jemandem an – im Zweifel einem Therapeuten.

4. Schreiben Sie Ihre Gefühle auf oder führen Sie ein Tagebuch. Schicken Sie Ihre Briefe an den Ex nie ab!

5. Blicken Sie nach vorn. Jetzt zählen nur noch die Gegenwart und die Zukunft.

6. Stöbern Sie ruhig mal in einem Esoterikladen oder lassen Sie sich die Karten legen. Alles was gut tut, ist       erlaubt.

7. Geben Sie nicht vor, schon einen neuen Partner zu haben. Das haben Sie nicht nötig und es ist nicht
    authentisch.

8. Verändern Sie Ihr Umfeld. Machen Sie es sich schön. Und denken Sie jetzt nur an sich (und ihre Kinder).


Wer wirklich Liebeskummer oder irgendeinen anderen Kummer hat und diese Tipps befolgt, der muss erfahren, dass der innere Schmerz trotzdem nicht verschwindet. Das liegt daran, dass wir den inneren Schmerz unablässig mit unseren Gedanken füttern. 

Betrachten wir Punkt 4: „Schreiben Sie Ihre Gefühle auf oder führen Sie ein Tagebuch“ empfiehlt die Illustrierte. Mit anderen Worten soll man seine Gefühle verbalisieren, also z.B.: „Ich fühle mich so verletzt … es tut so weh!“ Warum merkt denn niemand, dass genau diese Gedanken den Schmerz verstärken? Wir müssten überhaupt nicht an Liebeskummer leiden, wenn wir nicht über die Geschichte nachdenken würden. Da sich das Denken jedoch nicht vermeiden lässt, müssen wir die ganze Sache an den Emotionen anpacken.

Wer sich vom Liebeskummer befreien will, für den gibt es nur einen Weg: er MUSS den Schmerz ANNEHMEN UND FÜHLEN. Wenn er das tut, dann kann er mit ihm verschmelzen. Dann kann er nicht ernsthaft krank werden ...  denn Stresshormone werden überhaupt nicht produziert. DARÜBER sollte diese Illustrierte mal schreiben.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen