Mittwoch, 15. Februar 2012

Borderline

Am 11.02.2012 wurde Whitney Houston tot in ihrem Hotelzimmer in Beverly Hills aufgefunden. Bild berichtete am 14.02.12, dass sie an einem Mix starker Beruhigungsmittel und Alkohol starb. Einen Tag vorher zitierte Focus Online den Psychiater und Buchautor Borwin Bandelow, für den der frühe Tod des Superstars keine Überraschung war. Er sagte, dass es gut möglich sei, dass sie am Borderline-Syndrom litt und zwar bereits bevor sie berühmt wurde.

Lt. Focus Online vom 6.10.10 leben Borderliner in einer Welt der Extreme. Ihre Gefühle wechseln in Minuten zwischen Liebe und Hass, Euphorie und Depression, Selbstzweifel und Selbstüberschätzung. Borderline ist die am häufigsten diagnostizierte Persönlichkeitsstörung überhaupt. Sie zeigt sich durch ein gestörtes Beziehungsmuster, aggressives Verhalten sich selbst und anderen gegenüber, aber auch durch exzessives Verhalten, was Drogen, Alkohol und Sex anbelangt.

Borderliner kommen mit ihren Emotionen nicht klar, weil sie möglicherweise sensibler sind, als andere Menschen. Lt. der Internetplattform „borderline-borderliner.de“ gibt es eine Reihe von Therapien, wie z.B. die Dialektisch Behaviorale Therapie, mentalisierungsbasierte Psychotherapie, klassische Psychoanalyse, analytische Psychotherapie, dynamische Psychotherapie usw. Da ich schon öfters zum Ausdruck gebracht habe, dass ich von der Psychotherapie nicht viel halte, möchte ich nicht näher auf diese Therapien eingehen. Letztlich ist das Borderline-Syndrom nichts anderes als eine starke Neurose.

Wir Menschen sind alle neurotisch. Das bedeutet, dass wir zwischen Kopf und Herz gespalten sind. Mit anderen Worten lehnen wir unsere negativen Emotionen ab. Wie reagierst Du z.B., wenn Dein Partner etwas tut, das Dir total gegen den Strich geht? Wahrscheinlich wirst Du ziemlich wütend werden und schimpfen. Unter Umständen wirst Du den ganzen Tag darüber nachdenken, was bedeutet, dass Du Dich den ganzen Tag darüber ärgerst. Irgendwann aber lässt Dein Ärger nach und Du beruhigst Dich wieder.

Der Borderliner kann sich offensichtlich nicht mehr von alleine beruhigen. Seine Abneigung gegen seine negativen Emotionen ist so heftig, dass er zu Drogen, Medikamenten und Alkohol greift. Dadurch fällt er jedoch ins andere Extrem und verschlimmert seinen Zustand dramatisch.

Borderliner könnten ihr Problem lösen, wenn sie ihre Emotionen annehmen. Das bedeutet, dass sie lernen müssen, das zu fühlen, was sie in Panik versetzt. Fühlen ist ein Bewusstseinsprozess. Du wirst Dir einfach des Prozesses bewusst, der sich in Dir abspielt, wenn Du wütend bist. Aber bleibe nicht einfach ein Zuschauer. Wenn Du also Deine Neurose heilen und ein ausgeglichenes Leben führen willst, dann nehme Deine Emotionen an und fühle sie. Fühle sie so lange, bis Du mit ihnen verschmilzt. Halleluja!

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