Lt. einer Medienmitteilung der Universität Bayreuth vom 6.05.2011 hat Karl-Theodor zu Guttenberg seine Doktorarbeit in großen Teilen abgeschrieben. Bemerkenswert ist die Reaktion des Grafen, der sich lt. StudiKurier vom 11.05.2011 auf eine massive Überforderung angesichts seiner beruflichen und politischen Arbeitsbelastung beruft. Merkwürdigerweise glaubt die Gesellschaft, dass es im Leben darum geht, etwas ganz Besonderes darzustellen. Doch ist das nicht eine Illusion? Ich kann mir jedenfalls nichts Schöneres vorstellen, als ein gewöhnlicher Mensch zu sein.
Hierzu eine kurze Anekdote über den Zen-Meisters Linji († 866/867): Er war als junger Mensch eifriger Studierender buddhistischer Lehrschriften. Eines Tages verbrannte er seine schriftlichen Unterlagen, um als Mönch der Chan Schule Unterweisungen außerhalb aller Schriften zu erhalten.
Eines der Zitate, die Linji der Nachwelt hinterließ, lautete: „As I see it, there is not much to do. Just be ordinary – put on your robes, eat your food, and pass the time doing nothing.“ Schöner kann man es nicht ausdrücken!
Dienstag, 17. Mai 2011
Samstag, 14. Mai 2011
Selbstmord
Im Jahr 1966 lebte ich eine Zeitlang in Paris. Eines Tages fuhr auf der Champs-Élysées ein Rolls Royce an mir vorbei und am Steuer erblickte ich Gunter Sachs. Das war etwas Besonderes, denn er hatte gerade Brigitte Bardot geheiratet, den Traum aller Männer. Nun hat sich der Lebemann das Leben genommen.
Lt. Tagesschau.de vom 17.05.2011 war die Ursache des Selbstmordes die Angst vor einem künftigen Stadium der Alzheimer Erkrankung. In einem Abschiedsbrief soll er mitgeteilt haben, dass der Verlust der geistigen Kontrolle ein würdeloser Zustand wäre, dem er sich entschlossen habe, entschieden entgegenzutreten. Und das, obwohl er noch in keiner Weise ein Fehlen oder einen Rückgang seines logischen Denkens feststellen konnte.
Wenn man das vernimmt, dann fehlt einem zunächst das Verständnis für diesen Freitod. Doch lt. Wikipedia erklärte Gunter Sachs´ Vertraute, dass der berühmte Fotograf, Dokumentarfilmer, Kunstsammler und Astrologieforscher auch an Depressionen litt. Vielleicht hat die Angst vor Alzheimer seine depressiven Phasen bis zur Unerträglichkeit gesteigert.
Lt. einer Schätzung der Weltgesundheitsorganisation bringen sich weltweit jährlich 1 Millionen Menschen um. Hauptursachen sind Depressionen, Alkoholismus, Psychosen, Lebenskrisen, Krebs, chronische Erkrankungen, schwere Schmerzen usw. Wenn man sich jedoch die Zustände der Betroffenen vor Augen hält, dann wird einem klar, dass sie in den meisten Fällen typische Depressionssymptome aufweisen. Als da wären Gefühle von Niedergeschlagenheit, Hoffnungslosigkeit, Minderwertigkeit, Hilflosigkeit, sinnloses Gedankenkreisen, Ängste usw.
Es ist erschütternd, wie wenige Erkenntnisse die Forschung bisher über Depressionen gewonnen hat. Zusammenfassend berichtete die TAZ am 25.06.2010, dass Gene bei der Entstehung eine nicht unwesentliche Rolle spielen. Es sei aber bisher nicht gelungen, diese zu finden. Man hat jedoch herausgefunden, dass der Stresshormonspiegel depressiver Menschen andauernd erhöht ist. Nun versucht man, diesen medikamentös zu senken, was aus meiner Sicht ebenso sinnlos ist, wie den Alkoholpegel eines Trinkers mit Medikamenten herabzusetzen.
Depressionen haben immer etwas mit unterdrückten Emotionen zu tun. In diesem Fall ist die Harmonie zwischen Körper, Geist und Seele gestört. Daher gilt es, negative Emotionen so zu verarbeiten, dass sie sich vollständig auflösen können. Es gibt nur einen Weg dies zu tun: man muss sie ANNEHMEN, FÜHLEN UND MIT IHNEN VERSCHMELZEN.
Lt. Tagesschau.de vom 17.05.2011 war die Ursache des Selbstmordes die Angst vor einem künftigen Stadium der Alzheimer Erkrankung. In einem Abschiedsbrief soll er mitgeteilt haben, dass der Verlust der geistigen Kontrolle ein würdeloser Zustand wäre, dem er sich entschlossen habe, entschieden entgegenzutreten. Und das, obwohl er noch in keiner Weise ein Fehlen oder einen Rückgang seines logischen Denkens feststellen konnte.
Wenn man das vernimmt, dann fehlt einem zunächst das Verständnis für diesen Freitod. Doch lt. Wikipedia erklärte Gunter Sachs´ Vertraute, dass der berühmte Fotograf, Dokumentarfilmer, Kunstsammler und Astrologieforscher auch an Depressionen litt. Vielleicht hat die Angst vor Alzheimer seine depressiven Phasen bis zur Unerträglichkeit gesteigert.
Lt. einer Schätzung der Weltgesundheitsorganisation bringen sich weltweit jährlich 1 Millionen Menschen um. Hauptursachen sind Depressionen, Alkoholismus, Psychosen, Lebenskrisen, Krebs, chronische Erkrankungen, schwere Schmerzen usw. Wenn man sich jedoch die Zustände der Betroffenen vor Augen hält, dann wird einem klar, dass sie in den meisten Fällen typische Depressionssymptome aufweisen. Als da wären Gefühle von Niedergeschlagenheit, Hoffnungslosigkeit, Minderwertigkeit, Hilflosigkeit, sinnloses Gedankenkreisen, Ängste usw.
Es ist erschütternd, wie wenige Erkenntnisse die Forschung bisher über Depressionen gewonnen hat. Zusammenfassend berichtete die TAZ am 25.06.2010, dass Gene bei der Entstehung eine nicht unwesentliche Rolle spielen. Es sei aber bisher nicht gelungen, diese zu finden. Man hat jedoch herausgefunden, dass der Stresshormonspiegel depressiver Menschen andauernd erhöht ist. Nun versucht man, diesen medikamentös zu senken, was aus meiner Sicht ebenso sinnlos ist, wie den Alkoholpegel eines Trinkers mit Medikamenten herabzusetzen.
Depressionen haben immer etwas mit unterdrückten Emotionen zu tun. In diesem Fall ist die Harmonie zwischen Körper, Geist und Seele gestört. Daher gilt es, negative Emotionen so zu verarbeiten, dass sie sich vollständig auflösen können. Es gibt nur einen Weg dies zu tun: man muss sie ANNEHMEN, FÜHLEN UND MIT IHNEN VERSCHMELZEN.
Dienstag, 10. Mai 2011
Schmerz
Kürzlich begegnete mir auf dem Flohmarkt eine Israelin, die gerade aus Polen kam, wo sie die Heimatstadt ihrer im Holocaust ermordeten Eltern besucht hatte. Im Stadtarchiv war sie fündig geworden und auf verschiedene Aufzeichnungen über ihre Vorfahren gestoßen. Nun war sie unendlich traurig.
Wie gern hätte ich ihr aus ihrer Verzweiflung herausgeholfen, doch sie hatte kein Ohr für meine Andeutungen. So blieb mir nichts anderes übrig, als sie in ihrem Schmerz zu lassen. Wie schade ...
Wie gern hätte ich ihr aus ihrer Verzweiflung herausgeholfen, doch sie hatte kein Ohr für meine Andeutungen. So blieb mir nichts anderes übrig, als sie in ihrem Schmerz zu lassen. Wie schade ...
Montag, 9. Mai 2011
Angst
Folgende Schlagzeile erschien heute im Sportteil der Bildzeitung: „Jetzt hilft nur noch Beten.“ Es ging um den drohenden Abstieg des Fußballclubs Eintracht Frankfurt aus der Fußball-Bundesliga. Ein Spieler erklärte: „Der Prozess zieht sich über Wochen hin. Jeder macht sich das Leben selbst schwer und ist im Kopf blockiert.“ Ein anderer Spieler meinte: „Du willst die Scheiß-Situation im Kopf ausblenden, aber es geht nicht.“ Und der Eintracht Trainer ließ gar den Kopf hängen und sagte: „Du spürst die Niedergeschlagenheit.“ Die Bild zog Résumé: „Angst! Angst! Angst! Die Mannschaft bringt auf dem Spielfeld gar nichts mehr zustande.“
Wer häufig von Ängsten heimgesucht wird und einen Arzt oder Psychologen aufsucht, dem werden neben medikamentösen Behandlungen verschiedene Therapien angeboten. Dabei geht es meistens darum, die Angst durch mentale Techniken oder Entspannungsübungen zu überwinden. Nehmen wir z.B. die Prüfungsangst. Kurz vor der Prüfung blockiert das Kurzzeitgedächtnis und die Betroffenen können nicht die Leistung abliefern, die sie sonst erbringen könnten. Um diese Denkblockade zu bekämpfen, wurden verschiedene Methoden entwickelt, wie z.B. Positives Denken, sinnvolle Lernstrategien, Simulation von Prüfungssituationen, autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung. Keine der Techniken hat jedoch große Erfolge gebracht. Amerikanische Wissenschaftler glauben nun, dass es hilfreich sein soll, wenn man sich die Angst kurz vor der Prüfung von der Seele schreibt. Was für ein Blödsinn!
Um den Fußballverein Eintracht Frankfurt noch vor dem Abstieg zu retten, war zum 23. März 2011 ein neuer Trainer verpflichtet worden. Dieser hatte sich einst einen Namen als Motivations-Guru gemacht. Offensichtlich glaubte die Vereinsführung, dass man die Mannschaft für den Erfolg nur richtig motivieren müsse. Doch das Team spielte schlechter als zuvor und konnte in den folgenden sechs Spielen keinen Sieg landen. Offensichtlich war sie vor Angst gelähmt und hatte den Trainer an die Grenzen seiner psychologischen Fähigkeiten gestoßen.
Für mich ist kein Wunder, dass die Angst mit keiner Motivation in den Griff zu kriegen ist. Denn im Untergrund schwelt sie weiter. Daher hätte ich mit jedem Spieler zunächst einmal an seiner Angst gearbeitet. Das ist nicht schwierig und er hätte sie auf diese Weise leicht annehmen und auflösen können. Eine solche Strategie wäre vielleicht erfolgreicher gewesen.
Wer häufig von Ängsten heimgesucht wird und einen Arzt oder Psychologen aufsucht, dem werden neben medikamentösen Behandlungen verschiedene Therapien angeboten. Dabei geht es meistens darum, die Angst durch mentale Techniken oder Entspannungsübungen zu überwinden. Nehmen wir z.B. die Prüfungsangst. Kurz vor der Prüfung blockiert das Kurzzeitgedächtnis und die Betroffenen können nicht die Leistung abliefern, die sie sonst erbringen könnten. Um diese Denkblockade zu bekämpfen, wurden verschiedene Methoden entwickelt, wie z.B. Positives Denken, sinnvolle Lernstrategien, Simulation von Prüfungssituationen, autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung. Keine der Techniken hat jedoch große Erfolge gebracht. Amerikanische Wissenschaftler glauben nun, dass es hilfreich sein soll, wenn man sich die Angst kurz vor der Prüfung von der Seele schreibt. Was für ein Blödsinn!
Um den Fußballverein Eintracht Frankfurt noch vor dem Abstieg zu retten, war zum 23. März 2011 ein neuer Trainer verpflichtet worden. Dieser hatte sich einst einen Namen als Motivations-Guru gemacht. Offensichtlich glaubte die Vereinsführung, dass man die Mannschaft für den Erfolg nur richtig motivieren müsse. Doch das Team spielte schlechter als zuvor und konnte in den folgenden sechs Spielen keinen Sieg landen. Offensichtlich war sie vor Angst gelähmt und hatte den Trainer an die Grenzen seiner psychologischen Fähigkeiten gestoßen.
Für mich ist kein Wunder, dass die Angst mit keiner Motivation in den Griff zu kriegen ist. Denn im Untergrund schwelt sie weiter. Daher hätte ich mit jedem Spieler zunächst einmal an seiner Angst gearbeitet. Das ist nicht schwierig und er hätte sie auf diese Weise leicht annehmen und auflösen können. Eine solche Strategie wäre vielleicht erfolgreicher gewesen.
Dienstag, 3. Mai 2011
Panik
Gestern war ich in der Stadt und wollte anschließend mit der U-Bahn nach Hause fahren. Doch wegen eines technischen Defekts kam es zu Verzögerungen. Als der Zug endlich kam, war er völlig überfüllt. Ich überlegte einen Moment, ob ich auf die nächste Bahn warten solle, doch dann drückte ich mich rein, wie viele andere Fahrgäste auch. Kaum war ich drinnen, schlossen die Türen ... doch die Fahrt ging nicht los. Die U-Bahn stand einfach da und nichts passierte.
Eingekeilt zwischen vielen Menschen tauchte bald ein Gedanke in meinem Kopf auf: „Hilfe ich will hier raus!“ schrie es in mir. Panik schoss hoch und breitete sich in mir aus. Ich schloss die Augen und akzeptierte die Situation so, wie sie war. Dann begann ich, das ganze Ausmaß der Angst zu fühlen. Sie legte sich wie ein Stück Eisen um meine Brust und ließ meinen Atem stocken. Als die U-Bahn endlich losfuhr, schaute ich aufmerksam zu, wie ich langsam mit dieser Angst verschmolz.
Noch bevor wir die nächste U-Bahnstation erreicht hatten, hatte sie sich völlig aufgelöst. Ich öffnete meine Augen und sah mich um. Immer noch war ich in der Menschentraube eingezwängt und trotzdem war alles gut. Ich registrierte: Angst türmt sich zu einem Schreckgespenst auf, wenn man sich mit ihr identifiziert. Ich kam mir vor wie ein Magier, der Dinge verschwinden lassen kann. Noch einmal schloss ich meine Augen und bedankte mich für mein schönes Leben.
Eingekeilt zwischen vielen Menschen tauchte bald ein Gedanke in meinem Kopf auf: „Hilfe ich will hier raus!“ schrie es in mir. Panik schoss hoch und breitete sich in mir aus. Ich schloss die Augen und akzeptierte die Situation so, wie sie war. Dann begann ich, das ganze Ausmaß der Angst zu fühlen. Sie legte sich wie ein Stück Eisen um meine Brust und ließ meinen Atem stocken. Als die U-Bahn endlich losfuhr, schaute ich aufmerksam zu, wie ich langsam mit dieser Angst verschmolz.
Noch bevor wir die nächste U-Bahnstation erreicht hatten, hatte sie sich völlig aufgelöst. Ich öffnete meine Augen und sah mich um. Immer noch war ich in der Menschentraube eingezwängt und trotzdem war alles gut. Ich registrierte: Angst türmt sich zu einem Schreckgespenst auf, wenn man sich mit ihr identifiziert. Ich kam mir vor wie ein Magier, der Dinge verschwinden lassen kann. Noch einmal schloss ich meine Augen und bedankte mich für mein schönes Leben.
Samstag, 30. April 2011
Alkohol
Wie die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) in ihrem „Jahrbuch Sucht 2011“ mitteilte, hat sich der Konsum von Alkohol, Medikamenten und illegalen Drogen in der BRD dramatisch etabliert. So hat etwa jeder 5. Deutsche ein Alkoholproblem. Die DHS stellte dazu fest, dass im Jahr 2009 rund 35% aller Tatverdächtigen in Fällen von gefährlicher und schwerer Körperverletzung unter Alkoholeinfluss standen. Warum kommt es bei Alkohol zu solchen Aggressionen?
Das grundsätzliche Problem aller Menschen ist es, ungelöste Konflikte ins Unterbewusstsein zu verdrängen. Dort schwelen sie vor sich hin, bis sie durch die enthemmende Wirkung von Alkohol ausbrechen können. Demgemäß fasst die DHS zusammen: „Alkohol verändert die Stimmungslage und erzeugt eine innere Bereitschaft für Gewalthandlungen.“
Ungelöste Konflikte sind immer mit Emotionen verbunden. Ob es sich um Ärger, Enttäuschungen, Wut, Eifersucht, Frustrationen oder Trauer handelt, die enthemmende Wirkung von Alkohol bringt genau jene negativen Emotionen an die Oberfläche, die mit diesen Konflikten verbunden sind. Wenn man das Problem lösen will, muss man sich seinen Konflikten offen und ehrlich stellen.
Mir geht es nicht um Konflikte, die sich mental lösen lassen, sondern um Probleme, für die es keine greifbare Lösung gibt. Für Wut und Eifersucht z.B. gibt es häufig keine rationale Lösungen. Warum sich also nicht den Emotionen öffnen? Dazu muss man natürlich aus dem Kopf gehen. Und das ist genau der Punkt: Man kann negative Emotionen ganz einfach auflösen, indem man sie akzeptiert, fühlt und mit ihnen eins wird (bzw. mit ihnen verschmilzt). Wer diese Technik beherrscht, der muss seine Probleme nicht länger im Alkohol ertränken.
Das grundsätzliche Problem aller Menschen ist es, ungelöste Konflikte ins Unterbewusstsein zu verdrängen. Dort schwelen sie vor sich hin, bis sie durch die enthemmende Wirkung von Alkohol ausbrechen können. Demgemäß fasst die DHS zusammen: „Alkohol verändert die Stimmungslage und erzeugt eine innere Bereitschaft für Gewalthandlungen.“
Ungelöste Konflikte sind immer mit Emotionen verbunden. Ob es sich um Ärger, Enttäuschungen, Wut, Eifersucht, Frustrationen oder Trauer handelt, die enthemmende Wirkung von Alkohol bringt genau jene negativen Emotionen an die Oberfläche, die mit diesen Konflikten verbunden sind. Wenn man das Problem lösen will, muss man sich seinen Konflikten offen und ehrlich stellen.
Mir geht es nicht um Konflikte, die sich mental lösen lassen, sondern um Probleme, für die es keine greifbare Lösung gibt. Für Wut und Eifersucht z.B. gibt es häufig keine rationale Lösungen. Warum sich also nicht den Emotionen öffnen? Dazu muss man natürlich aus dem Kopf gehen. Und das ist genau der Punkt: Man kann negative Emotionen ganz einfach auflösen, indem man sie akzeptiert, fühlt und mit ihnen eins wird (bzw. mit ihnen verschmilzt). Wer diese Technik beherrscht, der muss seine Probleme nicht länger im Alkohol ertränken.
Sonntag, 24. April 2011
Karfreitag
Die „Karfreitagsfürbitte für die Juden“ stammt aus dem sechsten Jahrhundert und bittet Gott darum, den Schleier von den Herzen der Juden zu nehmen, ihnen die Erkenntnis Jesu Christi zu schenken und so der Verblendung ihres Volkes und Finsternis zu entreißen. Benedikt scheint nicht zu bemerken, dass diese Einstellung antisemitisch ist. Gott jedenfalls ist nicht daran interessiert, die Juden zu bekehren.
Mir würde es gefallen, wenn der Papst seine Bekehrungsabsichten endgültig abschaffen und das Judentum für den 2000-jährigen Antisemitismus um Verzeihung bitten würde. Ich fürchte jedoch, dass er zu solch einem Schritt nicht fähig ist. Er wird es jedoch nicht verhindern können, dass eine Verbrüderung in, sagen wir einmal, hundert Jahren stattfinden wird.
Ich stelle mir die große Versöhnungsfeier so vor:
Im Jahr 2100 treffen sich im festlich geschmückten Saal Jaffa des berühmten Hotels King David in Jerusalem rund 150 hochrangige Vertreter des Juden- und Christentums. Papst Pius XIII. erhebt sich und begrüßt die Anwesenden:
„Hiermit heiße ich Sie, sehr verehrte Vertreter des Juden- und Christentums, herzlich willkommen in der Welthauptstadt der Religionen. Ganz besonders herzlich begrüße ich den sehr verehrten Oberrabiner von Jerusalem, Herrn Moishe Schwarzkopf. Wir sind hier zusammengetroffen, um unsere beiden Religionsgemeinschaften miteinander auszusöhnen. Mit dieser Tat loben wir unseren Herrn Jesus Christus, der uns die Nächstenliebe befahl. Dies ist ein historischer Augenblick und ich bitte Sie alle, sich nun zu erheben.“ Als alle stehen, wendet sich der Papst an seine Schäflein und ruft: „Und nun Christen, tretet vor und reichet den Juden Euere Hände und gebt ihnen Gelegenheit, sich für die Kreuzigung an unserem Herrn zu entschuldigen."
Schlagartig spielen sich tumultartige Szenen unter den Juden ab. Sie gestikulieren und schreien wild durcheinander und man kann kein Wort verstehen. Jetzt plötzlich hört man heraus, dass sie niemanden ermordet hätten und dass sie nicht hergekommen seien, um sich diese Frechheiten anzuhören. Die Christen schauen sich bestürzt an. Da erhebt Papst Pius XIII. seine Arme und ruft: „Halt meine Freunde. Ich muss Sie dringend ersuchen, unserer Bitte nachkommen.“ Doch die Juden brüllen nur um so lauter, bis der Oberrabiner von Jerusalem die Judenschar zum Saal hinaustreibt. Im Raum Jericho 1 beruhigt er sie und erbittet sich dann Vorschläge über die weitere Vorgehensweise. Da jeder eine andere Meinung hat, geraten sich die frommen Juden bald in die Haare.
Eine Stunde später kehren sie abgekämpft in den Ballsaal zurück. Der Oberrabiner teilt dem Papst mit, dass sie die Bedingung um des Frieden Willens einstimmig annehmen. Allerdings ist er der Meinung, dass es vollkommen genügt, wenn ein Jude einem Christen die Hand reicht. Für diese Aufgabe hat er den Aushilfsrabbiner, Reb Schloime Habermann ausgesucht. Nun bricht ein Gemurmel unter den Christen aus und sie ziehen sich zur Beratung zurück. Sie erörtern alle theologischen Standpunkte und treffen schließlich die gemeinsame Entscheidung, den Vorschlag des Oberrabiners anzunehmen. Schließlich wählen sie einen Vertreter aus ihrer Mitte, der dem Juden Habermann die Hand zur Versöhnung reichen soll. Es handelt sich um den Kardinal Victor Ramarosa, Erzbischof von Madagaskar.
Als die Zeremonie beginnt, treten der Christ und der Jude hervor und stellen sich in der Mitte des Saales auf. Während sich alle Augen gespannt auf die Beiden richten, steigt der Jude dem Christen auf den Fuß und sagt laut: "Entschuldigung". Während der Kardinal einen Schmerzensschrei ausstößt, jubeln die Juden im Chor: "Mazel tov, er hat sich entschuldigt". Da schaut sich der Erzbischof empört um und flieht zu den Seinen.
Nun erhebt sich der Papst und zieht sich seinen Schäfchen zur Beratung zurück. Man kommt überein, auf den getroffenen Vereinbarungen zu bestehen. Daher kehrt man in den Festsaal zurück und teilt den gemeinsam gefassten Entschluss mit. Der Oberrabiner befiehlt daraufhin die Seinen zur Klärung der Angelegenheit in den Raum Jericho 1. Da jeder mindestens zwei verschiedene Meinungen hat, bricht wiederum eine gewaltige Schlägerei aus. Zwei Stunden später kehren sie mit blutigen Nasen und zerrissenen Gewändern in den Saal Jaffa zurück und teilen dem christlichen Oberhaupt mit, dass sie zwar einverstanden sind, jedoch einen Juden außerhalb des Landes suchen müssen, weil sich in Israel niemand finden lässt, der sich für die Greueltaten in den KZs auch noch entschuldigen soll.
Bald findet der Israelische Geheimdienst Mossad in einem belgischen Altersheim einen schwerhörigen Juden namens Maurice Grienberg. Der versteht zwar nicht, worum es hier geht, freut sich aber über das schöne Geld, das man ihm gegeben hat. Man fliegt ihn nach Israel, wo es bald zur erneuten Zusammenkunft beider Parteien kommt. Bevor es jedoch zur Ausführung der Feierlichkeiten kommt, erhebt sich der Papst und teilt den Juden mit, dass der Kardinal Victor Ramarosa, Erzbischof von Madagaskar, bedauerlicherweise das Zeitliche gesegnet hat. An seine Stelle ist nun der mürrisch dreinblickende österreichische Altbischof Dr. Adolf Gruber getreten. Dieser soll dem Juden jetzt die Hand zur Versöhnung hinstrecken.
Der Papst klopft auf den Tisch und ruft: "liebe Gläubige, wir wollen jetzt mit der Zeremonie beginnen". Da stellt sich heraus, dass der Maurice Grienberg verschwunden ist. Als ihn die israelische Polizei im Foyer eines Luxushotels in Tel Aviv findet, weigert er sich mitzukommen, weil er gerade hinter einer reichen Witwe her ist, die er im Flugzeug kennen gelernt hatte. Man steckt ihn in ein Polizeiauto und befördert ihn mit Sirenengeheul zurück nach Jerusalem. Unterwegs erinnert man ihn an die historische Aufgabe und fordert ihn eindringlich auf, sich unbedingt bei diesem Dr. Gruber zu entschuldigen.
Nach seiner Ankunft wird Grienberg unmittelbar in den großen Saal geführt, wo der Österreicher schon auf ihn wartet. Nun beginnt der Versöhnungsakt. Als der Jude den Adolf erblickt, packt ihn das kalte Grauen. Doch als ihm der Altbischof die Hände entgegenstreckt und unter dem Ärmel eine goldene Armbanduhr sichtbar wird, stockt dem Juden der Atem. Mit einer schnellen Bewegung greift er nach dem edlen Stück, um es zu prüfen. Augenblicklich fährt dem Gruber das Blut in den Kopf und er schreit: "was fällt Ihnen ein?" woraufhin der Grienberg frech fragt: “unter uns Bruder, was ist sie Ihnen Wert?“ Da erblasst der Österreicher, dreht sich um und kehrt erregt zu den Seinen zurück.
Der Papst beruft sofort alle Schafe zur Beratung. Man kommt überein, dieses Verhalten nicht zu akzeptieren. Nach einer ausgiebigen Debatte wird beschlossen, dass unter diesen Umständen ein Abbruch der Angelegenheit unbedingt erforderlich ist. Um das Ergebnis zu verkünden, kehrt man geschlossen in den Saal zurück.
In diesem Moment betreten zwei merkwürdige Gestalten den Festsaal. Einer trägt ein schmuddeliges Gewand und der Andere sieht aus wie sein gütiger Vater. Die beiden Männer treten in die Mitte des Saales und der jüngere blickt zu den Christen und ruft zornig: "seit über 2000 Jahren ärgere Ich mich nun schon herum mit Euch. Habe ich Euch nicht gesagt, dass Ihr Eueren Nächsten lieben sollt?“ Da lächelt der gütige Vater milde und löst sich in Luft auf. Der Sohn ruft ihm verzweifelt hinterher: "Vater, warum hast du mich verlassen?" Da fährt eine Stimme hernieder: "weil du schon wieder anfängst mit der alten Leier".
Und plötzlich dröhnt die Stimme: „Hört Juden, Ich bin der Gott Abrahams und Ich habe mit Euch einen Bund geschlossen. Das wichtigste Gesetz, das Ich Euch gegeben habe, ist, dass Ihr Eueren Nächsten lieben sollt. Doch immer noch spottet Ihr über diesen Hippie hier, den Ich Euch geschickt habe. Die Juden schauen sich betreten an und schweigen. Da fährt Seine Stimme fort:
„Und nun zu Euch Ihr Christen: Warum betet Ihr den König der Juden an, verachtet jedoch Sein Volk?“. Da versinken diese vor Scham in Grund und Boden. Und wieder erklingt die Stimme:
"Höret und es wird Frieden herrschen zwischen Euch". Und dann erzählt Er eine göttliche Geschichte:
„Ein Jude zog in eine ziemlich katholische Gegend. Freitags wurden die Katholiken jedoch immer sehr nervös, weil während sie ihren Fisch aßen, der Jude genüsslich im Garten saß und sich saftige Steaks grillte. Also suchten sie ihn auf und missionierten ihn zum Christentum. Als er nichts dagegen hatte, brachten sie ihn zu einem Priester.
Dieser besprenkelte ihn mit gesegnetem Wasser und sprach: "geboren als Jude ..., gelebt als Jude ........ und jetzt ........ Katholik!" Die Katholiken waren begeistert: keine verführerischen Gerüche mehr am Freitag.......
Doch am nächsten Freitag zog der Grillgeruch wie üblich durch die Nachbarschaft. Die Katholiken rannten zum Hause des Juden und erinnerten ihn an seinen neuen Glauben. Da stand er auf, nahm eine Schale Wasser, sprenkelte es über das Fleisch und sprach: "geboren als Rind ..., gelebt als Rind ........ und jetzt ein........ Fisch!"
Nach einem kurzen Moment des Schweigens brechen alle Anwesenden in schallendes Gelächter aus und Gott ruft angetan: "und nun reicht Euch die Hände". Da fallen sich alle jubelnd in die Arme und werden noch lange bezeugen, wie schön es war, als das wahrhaftige Tausendjährige Reich Gottes anbrach. Halleluja.
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