Spiegel-Online berichtete am 31.01.12, dass Rudi Assauer, eine der bekanntesten Persönlichkeiten der Fußballszene und frühere Manager des FC Schalke 04, an Alzheimer erkrankt ist. Bestätigt wurde die Krankheit vom Münchner Riva-Verlag, der am 6.02.2012 Assauers Biografie veröffentlichte. Die Münchner Abendzeitung zitierte vorweg folgende Stelle aus diesem Buch, das den Titel trägt: „Wie ausgewechselt, verblassende Erinnerungen an mein Leben“:
„Wenn es eine Sache in meinem Leben gibt, vor der ich immer Angst hatte, so richtig Schiss auf gut Deutsch, dann Alzheimer. Bloß nicht diese Nummer. Bloß nicht dement werden im Alter, das schwirrte mir oft im Kopf herum.“
Viele Leute sind sich über den Unterschied zwischen Alzheimer und Demenz nicht im Klaren. Dabei ist es ganz einfach: Demenz ist der Oberbegriff für Erkrankungsbilder, die mit einem Verlust der geistigen Funktionen, wie Denken, Erinnern, Orientierung und Verknüpfen von Denkinhalten einhergehen. Der Alzheimer ist eine von mehreren Erscheinungsformen der Demenz.
Lt. Wissenschaft ist die Ursache von Alzheimer nicht vollständig geklärt. Das klinische Bild zeigt, dass in bestimmten Bereichen des Gehirns die Reizübertragung zwischen Nerven gestört ist. In der Folge schrumpft das Gehirn um bis zu 20%.
Am 9.02.2012 ging es in der ZDF Talkrunde mit Maybrit Illner um das Thema Alzheimer. Während die Diskussionsteilnehmer nur Phrasen von sich gaben, machte der Mediziner, Autor und Journalist Dr. Werner Bartens Gast die Ausnahme: er stand auf dem polarisierenden Standpunkt, dass der Alzheimer zu den erfundenen Krankheiten gehört … für ihn sei es schließlich völlig normal, dass ältere Menschen vergesslich werden. Außerdem, so behauptete er, ist die Angst vor dem Alzheimer schlimmer, als die Krankheit selbst.
Dr. Bartens vertritt meiner Meinung nach einen interessanten Standpunkt … dass nämlich die Angst vor dem Alzheimer schlimmer ist, als die Krankheit selbst. Ich beobachte diesbezüglich seit einiger Zeit meine an Demenz erkrankte Schwiegermutter. Sobald die Rede auf ihre Vergesslichkeit kommt, wehrt sie sich vehement dagegen … sie will davon nichts wissen. Ihr Motiv wurde mir langsam klar … es besteht aus Angst und Scham. Angst davor, den Verstand zu verlieren und Scham, was man über sie denkt.
Meine Schwiegermutter lebt in einem kleinen Dorf, wo es immer noch so ist wie früher ... über alte vergessliche Leute wird heimlich gelacht. Man bezeichnet sie als schled (bekloppt). Dass dieses Verhalten verletzend ist, versteht sich von selbst.
Natürlich hat sie niemals gelernt, ihre Emotionen anzunehmen. Sie identifiziert sich einfach mit ihren Ängsten und wird zum Schauspieler, der sich und anderen eine Rolle vorspielt. Damit trifft Dr. Martens die Sache auf den Punkt: Der Widerstand gegen die Demenz ist schlimmer, als die Krankheit selbst.
Dienstag, 31. Januar 2012
Montag, 30. Januar 2012
Das Leben ist die Suche des Nichts nach dem Etwas
Nostalgische Gedanken lösen Gefühle in mir aus, die ich mag. Gleichzeitig ist mir aber bewusst, dass viele Menschen durch Erinnerungen an längst vergangene Tage in depressive Zustände fallen.
Osho sagte häufig, dass das einzige Problem der Menschen darin besteht, dass sie sich mit ihren Gedanken identifizieren … damit hatte er zu einhundert Prozent Recht. Doch diesen einfachen, kleinen Satz zu verstehen, solange man mit Deinen Gedanken identifiziert ist, ist schwierig.
Die Frage nach dem „Wer bin ich?“ beschäftigte seit Anbeginn Philosophen, Dichter und Suchende. Eines musst Du Dir klarmachen: Du kannst nicht Deine Gedanken sein, weil Du nicht das sein kannst, was sich beobachten lässt. Folglich kannst Du nur der Beobachter sein. Klar?
Gibt es also zwei ich´s? Einmal das sich-mit-allem-identifizierende-Ich und zum andern das Ich, das der stille Beobachter ist? Nein, das sich-mit-allem-identifizierende-Ich, das sich ständig in den Vordergrund drängt und alle Aufmerksamkeit auf sich zieht, ist unser persönliches Ich. Und unsere Persönlichkeit verhindert den Blick auf unser wahres Ich ... Du kannst es auch Bewusstsein ... Gott ... oder Ewigkeit oder nennen.
Probleme existieren nur auf der persönlichen Ebene. Denn auf dieser Ebene sind wir in Geschichten verstrickt, die immer wieder Emotionen auslösen. Dagegen findet auf der unpersönlichen Ebene nur die Wahrnehmung dieser Emotionen statt. Christian Morgenstern hat dies sehr gut ausgedrückt: „Das Leben ist die Suche des Nichts nach dem Etwas.“
Für einen Wahrheitssucher gilt dieses Zitat nicht. Er will sich von seinen Identifikationen lösen und sucht nun nach seiner Wirklichkeit. Daher heißt es für ihn: Das Leben ist die Suche des Etwas nach dem Nichts. Denn das persönliche Ich ist der Sucher. Sobald dieser das wahre Ich erkennt, löst er sich im Bewusstsein auf.
Osho sagte häufig, dass das einzige Problem der Menschen darin besteht, dass sie sich mit ihren Gedanken identifizieren … damit hatte er zu einhundert Prozent Recht. Doch diesen einfachen, kleinen Satz zu verstehen, solange man mit Deinen Gedanken identifiziert ist, ist schwierig.
Die Frage nach dem „Wer bin ich?“ beschäftigte seit Anbeginn Philosophen, Dichter und Suchende. Eines musst Du Dir klarmachen: Du kannst nicht Deine Gedanken sein, weil Du nicht das sein kannst, was sich beobachten lässt. Folglich kannst Du nur der Beobachter sein. Klar?
Gibt es also zwei ich´s? Einmal das sich-mit-allem-identifizierende-Ich und zum andern das Ich, das der stille Beobachter ist? Nein, das sich-mit-allem-identifizierende-Ich, das sich ständig in den Vordergrund drängt und alle Aufmerksamkeit auf sich zieht, ist unser persönliches Ich. Und unsere Persönlichkeit verhindert den Blick auf unser wahres Ich ... Du kannst es auch Bewusstsein ... Gott ... oder Ewigkeit oder nennen.
Probleme existieren nur auf der persönlichen Ebene. Denn auf dieser Ebene sind wir in Geschichten verstrickt, die immer wieder Emotionen auslösen. Dagegen findet auf der unpersönlichen Ebene nur die Wahrnehmung dieser Emotionen statt. Christian Morgenstern hat dies sehr gut ausgedrückt: „Das Leben ist die Suche des Nichts nach dem Etwas.“
Für einen Wahrheitssucher gilt dieses Zitat nicht. Er will sich von seinen Identifikationen lösen und sucht nun nach seiner Wirklichkeit. Daher heißt es für ihn: Das Leben ist die Suche des Etwas nach dem Nichts. Denn das persönliche Ich ist der Sucher. Sobald dieser das wahre Ich erkennt, löst er sich im Bewusstsein auf.
Mittwoch, 25. Januar 2012
Trauer
Am letzten Wochenende hat sich völlig unerwartet ein Freund umgebracht. Ich kannte ihn gar nicht persönlich, unser Kontakt bestand nur aus einigen E-Mails. Seine erste E-Mail erhielt ich am 3.12.11, wo er mich um Hilfe bei seinen Problemen bat. Von unserem kleinen Briefwechsel veröffentliche ich nur meine Antworten. Aus ihnen kann man seine Fragen erahnen:
Meine erste Antwort am 4.12.2011:
auch ich hatte einst das Gefühl, beruflich in einer Sackgasse gelandet zu sein. Ich habe dagegen angekämpft, mich selbst der Unfähigkeit beschuldigt und doch konnte ich mich nicht entscheiden, etwas anderes zu tun. Was hätte ich auch tun können? In meinen ursprünglich erlernten Beruf wollte ich nicht zurück, eine andere Qualifikation hatte ich nicht und so habe ich mit meiner Arbeit einfach weiter gemacht. Eines Tages brachte mir das Schicksal einen neuen Weg.
Wir fliegen zum Mond, dringen in die Tiefen der Meere ein, doch was unsere innere Psychologie betrifft, da kennen wir uns nicht aus. Unsere Probleme mögen unterschiedlich sein, doch empfinden wir dieselben Ängste, Widerstände und Depressionen. Wie sollen wir mit diesen Emotionen umgehen?
Die Psychotherapeuten haben erkannt, dass unsere Gedanken unsere Emotionen hervorrufen. Daraus schließen sie, dass wir unsere Gedanken ändern müssen, um bessere, positive Gefühle zu haben. Ist das möglich? Kannst Du Deine Gedanken ändern, die Dich in die Depression treiben? Probiere es aus, die niedrige Erfolgsquote zeigt, dass das nicht funktioniert.
Die grundsätzliche Problematik im Leben der Menschen besteht darin, dass sie das, was ist, nicht annehmen wollen. Und dieser Widerstand erzeugt negative Emotionen. Daher muss die Frage beantwortet werden, wie wir mit diesen Emotionen umgehen sollen.
Alle erwachten Meister sagen, dass wir unser Leben, so wie es ist, annehmen sollen. Allerdings sind sie in einem Punkt ungenau: Sie sagen nie, wie dieses „Annehmen“ genau funktioniert. Hier also mein Rat: wenn Du etwas annehmen, also mit Dir selbst in Frieden kommen willst, dann kommst du um das Fühlen nicht herum. Mit anderen Worten musst Du lernen, Deine auftretenden Emotionen zu fühlen … und nicht einfach nur wahrnehmen. Alle negativen Emotionen, wie z.B. Angst lösen sich auf, wenn Du Deine volle Aufmerksamkeit auf sie richtest und fühlst. Denn dann kannst du darüber nicht nachdenken. Wenn Du es richtig machst, dann wirst Du plötzlich erleben, dass Du mit der Angst verschmilzt. Ebenso verfahre mit Depressionen, Ärger, Wut usw.
Osho hat diese Technik im Vigyana Bhairava Tantra beschrieben. Sie ist die einzige Hilfe, die ich Dir anbieten kann. Was Deinen Job betrifft, so weiß ich nicht, ob Du weitermachen oder etwas Neues wagen sollst. Nichtsdestotrotz hoffe ich, dass ich Dir behilflich sein konnte.
LoL
Monas
Meine zweite Antwort am 5.12.2011:
wenn das Haus brennt, fragst Du dann, warum es brennt? Wenn Du Depressionen hast, spielt es dann eine Rolle, warum Du sie hast? Ich war fast mein ganzes Leben lang traurig. Obwohl ich die Ursachen kannte, konnte das meine Traurigkeit nicht auflösen.
Stimmungsschwankungen sind typische Merkmale der Depression. Warum entscheiden wir uns immer für das Obenauf und lehnen das Unten ab? Lade Deine Depression in aller Freundlichkeit ein, umsorge sie wie einen lieben Gast. Widme Dich ihr, wie ein Sammler seinen Briefmarken …fühle sie, wie ein Geiger seine Musik. Sie ist nichts Schlimmes, sie will Dir nichts Böses. Sie erinnert Dich nur daran, heil und ganz werden zu wollen.
Als ich 1979 nach Pune fuhr, hatte ich vier Lebensthemen, die ich unbedingt lösen wollte. Eines davon war das Thema „Berufsfindung“. Wieviel Kopfarbeit ich darin investiert habe, wie viele schlechte Stimmungen aus diesen Gedanken heraus entstanden sind! Ich weiß auch heute noch immer nicht, was ich werden will. Inzwischen belustigt mich das Thema.
Mache das Fühlen zu Deiner täglichen Meditationspraxis. Wann immer ein negatives Gefühl auftaucht, mache es wie ein Erwachter: nimm es an, fühle es und verschmilz mit ihm. Reagiere nicht in gewohnter Weise und analysiere nicht, das füttert nur Dein Leiden. Nach und nach wirst Du sehen, dass diese Technik funktioniert.
LoL
Monas
Meine dritte Antwort am 17.12.2011:
natürlich leben wir in verschiedenen Bereichen. Du magst verschiedene Facetten haben, doch dahinter bist Du immer das Eine, das Sein Licht verbreitet. Und natürlich musst Du Deinen Job gut machen, denn das schuldest Du Deinem Arbeitgeber. Wusstest Du, dass Depressionen in der BRD die Hauptursache für Arbeitsunfähigkeit und Frühverrentung sind?
Die Kunst des Lebens besteht darin, die Dinge so anzunehmen, wie sie sind. Warum ist das so schwierig? Weil wir nicht akzeptieren wollen? Ist das Leben denn ein Wunschkonzert? Sind es nicht unsere Wünsche, die aus unserem Leben eine Hölle machen? Wenn Du also gekündigt wirst, dann wirst Du gekündigt. Denkst Du, dass das Leben dann nicht weitergeht?
Über Deine Beziehung vermag ich nichts zu sagen. Da müsste Dein/e Partner/in schon selber Stellung nehmen. Aber warum suchst Du nach einem Halt? Denkst Du dass es Sicherheit gibt? Dieses Sicherheitsbedürfnis ist die oberste Maxime des Denkens. Und so lange Du mit Deinem Denken identifiziert bist, bleibst Du in Deiner unaufhörlicher Furcht eingeschlossen.
Habe ich je Medikamente genommen gegen meine Traurigkeit? Nein, meine Depressionen hatte ich vor allem in meiner Kindheit und dann noch einmal ziemlich stark in den Jahren 1975 bis 1979. Und da hat mir nichts und niemand geholfen. Ich hab mich total einsam gefühlt. Irgend jemand hat mal gesagt, dass das Alleinsein beginnt, wenn die Einsamkeit aufgehört hat. Das kann ich voll unterstreichen. Ich habe seit einigen Jahren mein Interesse an meinen alten Freunden verloren. Ich lebe in einer Beziehung, aber eigentlich für mich alleine und es geht mir gut dabei.
LoL
Monas
Meine vierte Antwort am 18.12.2011:
Weisheit ist in jedem Menschen vorhanden. Sie findet ihren Ausdruck stets dann, wenn der Mind sein eigenes Zentrum erkannt hat ... Wenn Du glaubst, dass Dir meine Worte Kraft geben, dann hole Dir die Kraft so oft und so viel, wie Du willst ... Spielt es denn eine Rolle, ob Deine Depression das Problem ist oder ob da etwas Anderes dahinter steckt? Zunächst einmal ist Deine Depression vorhanden und will angenommen werden. Dann kannst Du schauen, ob etwas dahinter steckt.
Kampf setzt voraus, dass man gegen etwas ist. Nehmen wir Deine Depression. Das Beenden Deiner Depression fängt genau an dem Punkt an, wo Du aufhörst, sie zu bekämpfen. Deine Depression ist im Grunde deswegen da, weil sie angenommen werden will. Versuche daher nicht, ihr aus dem Weg zu gehen. Sei es, indem Du Verantwortung ablehnst, den Alltag zu meistern ... körperliche Anstrengung meidest oder einfach ins Bett flüchtest. All das wird Dir nicht helfen ... Das Leben ist kein Wunschkonzert. Und es ist schön so, wie es ist. Aber das musst Du selbst herausfinden. Wenn Du es nur glaubst, weil ich es sage, wird es nicht Deine Wahrheit sein.
Bist Du fähig, Deine gesamte Aufmerksamkeit auf Deine Depression zu richten? Wenn Du das tust, dann handelst Du im Hier und Jetzt. Solange Du Dich gegen Deine Depression wehrst, bist Du in der Zeit. Verstehst Du das? Mind will analysieren, beurteilen und verändern. Das bringt die Zeit ins Spiel. Ganz nach dem Motto: "Mein Leben fühlt sich mies an, aber wenn ich es schaffe, es irgendwie zu verändern, wird es mir bald besser gehen." Ist das wirklich wahr, kann der Verstand wirklich das Leben verändern? Osho beschrieb die Kunst des Beobachtens einmal so: sie ist ein vertikaler Prozess, der von einem A zu einem tieferen A und von dem tieferen A zu einem noch tieferen A geht. Zeit dagegen schreitet auf der horizontalen Ebene von A nach B nach C usw. voran.
Worauf bezieht sich Dein Wissen, dass es keinen Halt gibt? Hast Du es von Osho gehört oder von Anderen oder in Büchern gelesen? Falls ja, ist es nicht Dein eigenes Wissen und nicht Deine eigene Erkenntnis. Um die Frage für Dich zu klären, kannst Du nur eines tun: Du musst dieses Sicherheitsbedürfnis gründlich untersuchen. Wo genau befindet es sich? Wie fühlt es sich an? Beobachte es und Du wirst die Antwort finden ... Kann man Sicherheit einfach so loslassen? Was hält einen ab, das loszulassen, was nicht existiert? Ist es Angst? Angst vor dem, was passieren könnte? Was ist Angst? Bist Du bereit Dich Deiner Angst zu stellen und mit ihr zu verschmelzen? Wenn ja, dann erkennst Du, ob Sicherheit etwas Natürliches oder eine Illusion ist.
LoL
Monas
Nach meiner letzten Antwort hat er mir nicht mehr geschrieben. Am 23.01.2012 hörte ich, dass er seinem Leben ein Ende gesetzt hat. Ich zog mich zurück, um mich der Trauer zu widmen, die sich in mir ausbreitete. An diesem Tag kreisten meine Gedanken immer wieder um den Selbstmord und lösten immer wieder Gefühle von Trauer aus. Ich blieb still bei dieser Trauer und verschmolz mit ihr. In der folgenden Nacht schlief ich unruhig … wachte mehrmals auf, weil meine Gedanken arbeiteten und immer wieder für neue Trauer sorgten. Und wieder und wieder verschmolz ich mit diesen Gefühlen. Irgendwann wurde ich mir plötzlich einer tiefen Scham bewusst, die sich hinter meiner Trauer verbarg. Als ich sie annahm und mit ihr verschmolz, war die emotionale Belastung, die mir dieser Selbstmord bereitet hatte, endgültig verschwunden.
Meine erste Antwort am 4.12.2011:
auch ich hatte einst das Gefühl, beruflich in einer Sackgasse gelandet zu sein. Ich habe dagegen angekämpft, mich selbst der Unfähigkeit beschuldigt und doch konnte ich mich nicht entscheiden, etwas anderes zu tun. Was hätte ich auch tun können? In meinen ursprünglich erlernten Beruf wollte ich nicht zurück, eine andere Qualifikation hatte ich nicht und so habe ich mit meiner Arbeit einfach weiter gemacht. Eines Tages brachte mir das Schicksal einen neuen Weg.
Wir fliegen zum Mond, dringen in die Tiefen der Meere ein, doch was unsere innere Psychologie betrifft, da kennen wir uns nicht aus. Unsere Probleme mögen unterschiedlich sein, doch empfinden wir dieselben Ängste, Widerstände und Depressionen. Wie sollen wir mit diesen Emotionen umgehen?
Die Psychotherapeuten haben erkannt, dass unsere Gedanken unsere Emotionen hervorrufen. Daraus schließen sie, dass wir unsere Gedanken ändern müssen, um bessere, positive Gefühle zu haben. Ist das möglich? Kannst Du Deine Gedanken ändern, die Dich in die Depression treiben? Probiere es aus, die niedrige Erfolgsquote zeigt, dass das nicht funktioniert.
Die grundsätzliche Problematik im Leben der Menschen besteht darin, dass sie das, was ist, nicht annehmen wollen. Und dieser Widerstand erzeugt negative Emotionen. Daher muss die Frage beantwortet werden, wie wir mit diesen Emotionen umgehen sollen.
Alle erwachten Meister sagen, dass wir unser Leben, so wie es ist, annehmen sollen. Allerdings sind sie in einem Punkt ungenau: Sie sagen nie, wie dieses „Annehmen“ genau funktioniert. Hier also mein Rat: wenn Du etwas annehmen, also mit Dir selbst in Frieden kommen willst, dann kommst du um das Fühlen nicht herum. Mit anderen Worten musst Du lernen, Deine auftretenden Emotionen zu fühlen … und nicht einfach nur wahrnehmen. Alle negativen Emotionen, wie z.B. Angst lösen sich auf, wenn Du Deine volle Aufmerksamkeit auf sie richtest und fühlst. Denn dann kannst du darüber nicht nachdenken. Wenn Du es richtig machst, dann wirst Du plötzlich erleben, dass Du mit der Angst verschmilzt. Ebenso verfahre mit Depressionen, Ärger, Wut usw.
Osho hat diese Technik im Vigyana Bhairava Tantra beschrieben. Sie ist die einzige Hilfe, die ich Dir anbieten kann. Was Deinen Job betrifft, so weiß ich nicht, ob Du weitermachen oder etwas Neues wagen sollst. Nichtsdestotrotz hoffe ich, dass ich Dir behilflich sein konnte.
LoL
Monas
Meine zweite Antwort am 5.12.2011:
wenn das Haus brennt, fragst Du dann, warum es brennt? Wenn Du Depressionen hast, spielt es dann eine Rolle, warum Du sie hast? Ich war fast mein ganzes Leben lang traurig. Obwohl ich die Ursachen kannte, konnte das meine Traurigkeit nicht auflösen.
Stimmungsschwankungen sind typische Merkmale der Depression. Warum entscheiden wir uns immer für das Obenauf und lehnen das Unten ab? Lade Deine Depression in aller Freundlichkeit ein, umsorge sie wie einen lieben Gast. Widme Dich ihr, wie ein Sammler seinen Briefmarken …fühle sie, wie ein Geiger seine Musik. Sie ist nichts Schlimmes, sie will Dir nichts Böses. Sie erinnert Dich nur daran, heil und ganz werden zu wollen.
Als ich 1979 nach Pune fuhr, hatte ich vier Lebensthemen, die ich unbedingt lösen wollte. Eines davon war das Thema „Berufsfindung“. Wieviel Kopfarbeit ich darin investiert habe, wie viele schlechte Stimmungen aus diesen Gedanken heraus entstanden sind! Ich weiß auch heute noch immer nicht, was ich werden will. Inzwischen belustigt mich das Thema.
Mache das Fühlen zu Deiner täglichen Meditationspraxis. Wann immer ein negatives Gefühl auftaucht, mache es wie ein Erwachter: nimm es an, fühle es und verschmilz mit ihm. Reagiere nicht in gewohnter Weise und analysiere nicht, das füttert nur Dein Leiden. Nach und nach wirst Du sehen, dass diese Technik funktioniert.
LoL
Monas
Meine dritte Antwort am 17.12.2011:
natürlich leben wir in verschiedenen Bereichen. Du magst verschiedene Facetten haben, doch dahinter bist Du immer das Eine, das Sein Licht verbreitet. Und natürlich musst Du Deinen Job gut machen, denn das schuldest Du Deinem Arbeitgeber. Wusstest Du, dass Depressionen in der BRD die Hauptursache für Arbeitsunfähigkeit und Frühverrentung sind?
Die Kunst des Lebens besteht darin, die Dinge so anzunehmen, wie sie sind. Warum ist das so schwierig? Weil wir nicht akzeptieren wollen? Ist das Leben denn ein Wunschkonzert? Sind es nicht unsere Wünsche, die aus unserem Leben eine Hölle machen? Wenn Du also gekündigt wirst, dann wirst Du gekündigt. Denkst Du, dass das Leben dann nicht weitergeht?
Über Deine Beziehung vermag ich nichts zu sagen. Da müsste Dein/e Partner/in schon selber Stellung nehmen. Aber warum suchst Du nach einem Halt? Denkst Du dass es Sicherheit gibt? Dieses Sicherheitsbedürfnis ist die oberste Maxime des Denkens. Und so lange Du mit Deinem Denken identifiziert bist, bleibst Du in Deiner unaufhörlicher Furcht eingeschlossen.
Habe ich je Medikamente genommen gegen meine Traurigkeit? Nein, meine Depressionen hatte ich vor allem in meiner Kindheit und dann noch einmal ziemlich stark in den Jahren 1975 bis 1979. Und da hat mir nichts und niemand geholfen. Ich hab mich total einsam gefühlt. Irgend jemand hat mal gesagt, dass das Alleinsein beginnt, wenn die Einsamkeit aufgehört hat. Das kann ich voll unterstreichen. Ich habe seit einigen Jahren mein Interesse an meinen alten Freunden verloren. Ich lebe in einer Beziehung, aber eigentlich für mich alleine und es geht mir gut dabei.
LoL
Monas
Meine vierte Antwort am 18.12.2011:
Weisheit ist in jedem Menschen vorhanden. Sie findet ihren Ausdruck stets dann, wenn der Mind sein eigenes Zentrum erkannt hat ... Wenn Du glaubst, dass Dir meine Worte Kraft geben, dann hole Dir die Kraft so oft und so viel, wie Du willst ... Spielt es denn eine Rolle, ob Deine Depression das Problem ist oder ob da etwas Anderes dahinter steckt? Zunächst einmal ist Deine Depression vorhanden und will angenommen werden. Dann kannst Du schauen, ob etwas dahinter steckt.
Kampf setzt voraus, dass man gegen etwas ist. Nehmen wir Deine Depression. Das Beenden Deiner Depression fängt genau an dem Punkt an, wo Du aufhörst, sie zu bekämpfen. Deine Depression ist im Grunde deswegen da, weil sie angenommen werden will. Versuche daher nicht, ihr aus dem Weg zu gehen. Sei es, indem Du Verantwortung ablehnst, den Alltag zu meistern ... körperliche Anstrengung meidest oder einfach ins Bett flüchtest. All das wird Dir nicht helfen ... Das Leben ist kein Wunschkonzert. Und es ist schön so, wie es ist. Aber das musst Du selbst herausfinden. Wenn Du es nur glaubst, weil ich es sage, wird es nicht Deine Wahrheit sein.
Bist Du fähig, Deine gesamte Aufmerksamkeit auf Deine Depression zu richten? Wenn Du das tust, dann handelst Du im Hier und Jetzt. Solange Du Dich gegen Deine Depression wehrst, bist Du in der Zeit. Verstehst Du das? Mind will analysieren, beurteilen und verändern. Das bringt die Zeit ins Spiel. Ganz nach dem Motto: "Mein Leben fühlt sich mies an, aber wenn ich es schaffe, es irgendwie zu verändern, wird es mir bald besser gehen." Ist das wirklich wahr, kann der Verstand wirklich das Leben verändern? Osho beschrieb die Kunst des Beobachtens einmal so: sie ist ein vertikaler Prozess, der von einem A zu einem tieferen A und von dem tieferen A zu einem noch tieferen A geht. Zeit dagegen schreitet auf der horizontalen Ebene von A nach B nach C usw. voran.
Worauf bezieht sich Dein Wissen, dass es keinen Halt gibt? Hast Du es von Osho gehört oder von Anderen oder in Büchern gelesen? Falls ja, ist es nicht Dein eigenes Wissen und nicht Deine eigene Erkenntnis. Um die Frage für Dich zu klären, kannst Du nur eines tun: Du musst dieses Sicherheitsbedürfnis gründlich untersuchen. Wo genau befindet es sich? Wie fühlt es sich an? Beobachte es und Du wirst die Antwort finden ... Kann man Sicherheit einfach so loslassen? Was hält einen ab, das loszulassen, was nicht existiert? Ist es Angst? Angst vor dem, was passieren könnte? Was ist Angst? Bist Du bereit Dich Deiner Angst zu stellen und mit ihr zu verschmelzen? Wenn ja, dann erkennst Du, ob Sicherheit etwas Natürliches oder eine Illusion ist.
LoL
Monas
Nach meiner letzten Antwort hat er mir nicht mehr geschrieben. Am 23.01.2012 hörte ich, dass er seinem Leben ein Ende gesetzt hat. Ich zog mich zurück, um mich der Trauer zu widmen, die sich in mir ausbreitete. An diesem Tag kreisten meine Gedanken immer wieder um den Selbstmord und lösten immer wieder Gefühle von Trauer aus. Ich blieb still bei dieser Trauer und verschmolz mit ihr. In der folgenden Nacht schlief ich unruhig … wachte mehrmals auf, weil meine Gedanken arbeiteten und immer wieder für neue Trauer sorgten. Und wieder und wieder verschmolz ich mit diesen Gefühlen. Irgendwann wurde ich mir plötzlich einer tiefen Scham bewusst, die sich hinter meiner Trauer verbarg. Als ich sie annahm und mit ihr verschmolz, war die emotionale Belastung, die mir dieser Selbstmord bereitet hatte, endgültig verschwunden.
Donnerstag, 19. Januar 2012
Selbstbewusstsein
Eine meiner Nichten wollte wissen, wie man selbstbewusster wird. Zunächst einmal habe ich bei Wikipedia nachgeschaut, um herauszufinden, was dort zu "Selbstbewusstsein" geschrieben wird:
1. Dieser Begriff hat mehrere Bedeutungsebenen. Zum einen wird darunter das aktive, durch innere Denkvorgänge herbeigeführte Erkennen der eigenen Persönlichkeit verstanden … die Frage „Wer oder was bin ich?“ kann als Ergebnis dieses Denkvorgangs gewertet werden. Ferner zählt zum Erkennen und definieren der eigenen Person bzw. Persönlichkeit auch das, was andere über mich denken.
2. Ein selbstbewusster Mensch muss vier Dinge in besonders starkem Maß in sich verspüren: Vertrauen, Zuversicht, Gewissheit und Sicherheit. Mit diesen Attributen kann man seiner Zukunft relativ optimistisch, angstfrei, sorglos und unbekümmert entgegengehen.
Ich möchte zu diesen Punkten Stellung nehmen:
Punkt 1: Ich stimme Wikipedia zu: Die Stärke der eigenen Persönlichkeit wird durch Auseinandersetzung mit der Umwelt erkannt und das Erkennen der eigenen Persönlichkeit durch innere Denkvorgänge herbeigeführt. Dagegen wird das, was sich jenseits der Persönlichkeit verbirgt, nicht durch Denkvorgänge bewusst.
Punkt 2: Ich stimme zu, dass ein selbstbewusster Mensch Vertrauen, Zuversicht, Gewissheit und Sicherheit in besonders starkem Maß in sich verspürt. Was Wikipedia jedoch verschweigt, ist die Tatsache, dass auch der selbstbewusste Mensch nicht frei von Schwächen und Zweifel ist.
Das Wort „Persönlichkeit“ stammt vom lateinischen Wort „persona“ ab und bedeutet „Maske des Schauspielers.“ Ein Blick ins Altertum sagt uns, dass sich die römischen Schauspieler Masken vor ihre Gesichter hielten, durch die sie ihre Rollen darstellten. Damit wird klar, warum die Frage: "Wer oder was bin ich?" nicht durch das Denken beantwortet werden kann. Unsere Persönlichkeit ist nur eine äußere Fassade.
Nun zur Frage, wie man sein Selbstbewusstsein stärken kann. Die psychologischen Ratgeber im Internet schlagen zahlreiche Übungen vor, von denen die meisten meiner Meinung nach wertlos sind. Wer ein schwaches Selbstbewusstsein hat, dem können Vorschläge wie z.B.: „Schau Dich in einem Spiegel an … sieh Dir tief in die Augen … und sage Dir dabei: Ich bin einzigartig, einmalig und akzeptiere mich so, wie ich bin“ nicht wirklich weiterhelfen.
Selbstbewusstsein heißt, zu seinen Schwächen zu stehen. Die wirksamste Technik, dies zu tun, besteht darin, ihnen fühlend zu begegnen. Wer Misstrauen, Verzweiflung, Unsicherheit oder Angst in sich verspürt, der sollte sich nicht anstrengen, diese Schwächen zu überspielen. Sie sind einfach zum Fühlen da, nicht zum Verdrängen. Übe also, diese Gefühle anzunehmen, bis Du mit ihnen verschmilzt. Das bringt Dich in Deine Mitte und genau dort liegt Deine wahre Stärke!
1. Dieser Begriff hat mehrere Bedeutungsebenen. Zum einen wird darunter das aktive, durch innere Denkvorgänge herbeigeführte Erkennen der eigenen Persönlichkeit verstanden … die Frage „Wer oder was bin ich?“ kann als Ergebnis dieses Denkvorgangs gewertet werden. Ferner zählt zum Erkennen und definieren der eigenen Person bzw. Persönlichkeit auch das, was andere über mich denken.
2. Ein selbstbewusster Mensch muss vier Dinge in besonders starkem Maß in sich verspüren: Vertrauen, Zuversicht, Gewissheit und Sicherheit. Mit diesen Attributen kann man seiner Zukunft relativ optimistisch, angstfrei, sorglos und unbekümmert entgegengehen.
Ich möchte zu diesen Punkten Stellung nehmen:
Punkt 1: Ich stimme Wikipedia zu: Die Stärke der eigenen Persönlichkeit wird durch Auseinandersetzung mit der Umwelt erkannt und das Erkennen der eigenen Persönlichkeit durch innere Denkvorgänge herbeigeführt. Dagegen wird das, was sich jenseits der Persönlichkeit verbirgt, nicht durch Denkvorgänge bewusst.
Punkt 2: Ich stimme zu, dass ein selbstbewusster Mensch Vertrauen, Zuversicht, Gewissheit und Sicherheit in besonders starkem Maß in sich verspürt. Was Wikipedia jedoch verschweigt, ist die Tatsache, dass auch der selbstbewusste Mensch nicht frei von Schwächen und Zweifel ist.
Das Wort „Persönlichkeit“ stammt vom lateinischen Wort „persona“ ab und bedeutet „Maske des Schauspielers.“ Ein Blick ins Altertum sagt uns, dass sich die römischen Schauspieler Masken vor ihre Gesichter hielten, durch die sie ihre Rollen darstellten. Damit wird klar, warum die Frage: "Wer oder was bin ich?" nicht durch das Denken beantwortet werden kann. Unsere Persönlichkeit ist nur eine äußere Fassade.
Nun zur Frage, wie man sein Selbstbewusstsein stärken kann. Die psychologischen Ratgeber im Internet schlagen zahlreiche Übungen vor, von denen die meisten meiner Meinung nach wertlos sind. Wer ein schwaches Selbstbewusstsein hat, dem können Vorschläge wie z.B.: „Schau Dich in einem Spiegel an … sieh Dir tief in die Augen … und sage Dir dabei: Ich bin einzigartig, einmalig und akzeptiere mich so, wie ich bin“ nicht wirklich weiterhelfen.
Selbstbewusstsein heißt, zu seinen Schwächen zu stehen. Die wirksamste Technik, dies zu tun, besteht darin, ihnen fühlend zu begegnen. Wer Misstrauen, Verzweiflung, Unsicherheit oder Angst in sich verspürt, der sollte sich nicht anstrengen, diese Schwächen zu überspielen. Sie sind einfach zum Fühlen da, nicht zum Verdrängen. Übe also, diese Gefühle anzunehmen, bis Du mit ihnen verschmilzt. Das bringt Dich in Deine Mitte und genau dort liegt Deine wahre Stärke!
Dienstag, 17. Januar 2012
Johnny Depp
„Johnny Depp betrügt seine Vanessa“, berichtete die deutsche Klatschpresse am 16.01.12. Nach 14 Jahren wilder Ehe soll der „Pirat der Karibik“ eine Affäre mit seiner Schauspielkollegin Eva Green haben. Was mich wundert und schon immer gewundert hat, ist die Frage, warum ein Seitensprung ein Betrug sein soll?
Lt. Herkunftswörterbuch bedeutet Betrug „Irreführung, Täuschung“. Ein sexueller Kontakt mit einem anderen Partner ist demnach eine Irreführung bzw. Täuschung. Worin besteht diese Täuschung? Darin, dass man seiner/m Partner/in die ewige Treue geschworen und das Versprechen nun gebrochen hat? Oder ist die Erwartung der Treue ein Anspruch, der in den Moralvorstellungen der Gesellschaft zu finden ist?
Schaut man ins Herkunftswörterbuch, dann bedeutet der Begriff Treue: „stark, fest wie ein Baum.“ Demnach fühlt sich die betrogene Vanessa Paradis, ebenso wie alle betrogenen Partner, zurückgewiesen und in ihren Grundfesten erschüttert. Kann man sich auf dieses Gefühl von „Grundfestigkeit“ verlassen oder ist es trügerisch, weil Sicherheit eine Illusion ist?
Die Aussagen von frisch Verliebten bezeugen, dass man in der Gemeinsamkeit eine nie gekannte Stärke fühlt: „Durch Dich hat mein Leben endlich einen Sinn bekommen … nun weiß ich, wofür ich lebe.“ Offensichtlich sind wir auf die Idee fixiert, dass ein Partner den großen Traum von der großen, ewigen Liebe erfüllen wird … obwohl jedermann weiß, dass große Hitze immer abkühlt ... es ist nur eine Frage der Zeit.
Die große Liebe, die uns der Partner letztlich nicht geben kann, verbirgt sich in Wirklichkeit tief in unserem Inneren. Doch dort suchen wir nie. Wer also seine/n Partner/in „betrügt“ oder von ihm/ihr "betrogen" wird, hat sich in Wirklichkeit längst selbst betrogen.
Lt. Herkunftswörterbuch bedeutet Betrug „Irreführung, Täuschung“. Ein sexueller Kontakt mit einem anderen Partner ist demnach eine Irreführung bzw. Täuschung. Worin besteht diese Täuschung? Darin, dass man seiner/m Partner/in die ewige Treue geschworen und das Versprechen nun gebrochen hat? Oder ist die Erwartung der Treue ein Anspruch, der in den Moralvorstellungen der Gesellschaft zu finden ist?
Schaut man ins Herkunftswörterbuch, dann bedeutet der Begriff Treue: „stark, fest wie ein Baum.“ Demnach fühlt sich die betrogene Vanessa Paradis, ebenso wie alle betrogenen Partner, zurückgewiesen und in ihren Grundfesten erschüttert. Kann man sich auf dieses Gefühl von „Grundfestigkeit“ verlassen oder ist es trügerisch, weil Sicherheit eine Illusion ist?
Die Aussagen von frisch Verliebten bezeugen, dass man in der Gemeinsamkeit eine nie gekannte Stärke fühlt: „Durch Dich hat mein Leben endlich einen Sinn bekommen … nun weiß ich, wofür ich lebe.“ Offensichtlich sind wir auf die Idee fixiert, dass ein Partner den großen Traum von der großen, ewigen Liebe erfüllen wird … obwohl jedermann weiß, dass große Hitze immer abkühlt ... es ist nur eine Frage der Zeit.
Die große Liebe, die uns der Partner letztlich nicht geben kann, verbirgt sich in Wirklichkeit tief in unserem Inneren. Doch dort suchen wir nie. Wer also seine/n Partner/in „betrügt“ oder von ihm/ihr "betrogen" wird, hat sich in Wirklichkeit längst selbst betrogen.
Samstag, 14. Januar 2012
Meditation
Letztens hat mich eine Freundin gefragt, wie lange ich eigentlich täglich meditiere? Die Antwort war einfach: Ich meditiere schon lange nicht mehr regelmäßig, höchstens nachts, wenn ich aufwache und nicht einschlafen kann. Doch was ist Meditation eigentlich?
Schaut man bei Wikipedia nach, dann werden für das Wort „meditieren“ verschiedene etymologische Wurzeln angeführt: „nachdenken, nachsinnen, heilen.“ Des Weiteren heißt es, dass sich der Geist durch Achtsamkeit- und Konzentrationsübungen beruhigen und sammeln soll. Die angestrebten Bewusstseinszustände werden mit Begriffen wie Stille, Leere, Eins-Sein, im Hier-und-Jetzt-sein oder frei-von-Gedanken-sein beschrieben. Das ist keine schlechte Beschreibung.
Im habe knapp zwanzig Jahre lang regelmäßig meditiert. Und zwar eine Stunde täglich. In den ersten Jahren waren das die von Osho vorgeschlagenen Techniken, Kundalini, Dynamische Meditation, Nadabrahma usw. und später bin ich einfach nur noch still dagesessen. Wenn man nur still da sitzt, wird man unweigerlich von seinen Gedanken dranglasiert. Um endlich die Stille und Leere zu erfahren, von denen alle spirituellen Meister und esoterischen Bücher berichten, habe ich immer wieder versucht, meine Gedanken zu verdrängen. Doch das war ein hoffnungsloses Unterfangen, denn Gedanken lassen sich nicht kontrollieren.
Meditieren und Meditation sind zwei verschiedene Dinge. Der Unterschied besteht darin, dass das Meditieren ein Tun und Meditation der angestrebte Bewusstseinszustand ist. Verstehst Du das? Dieser angestrebte Bewusstseinszustand wird nicht durch das Meditieren erzeugt, sondern er ist immer da ... so wie der Himmel, der nicht erst dann entsteht, wenn die Wolken verschwinden.
Alle Meditationstechniken wollen den Raum jenseits des Denkens erfahren. Je nach Meditationstechnik ist dazu Konzentration oder Achtsamkeit erforderlich. Wer z.B. in das Licht einer Kerze starrt, muss sich konzentrieren. Wer einfach nur still da sitzt, muss aufmerksam sein, ohne jedoch seine Aufmerksamkeit auf irgendetwas zu richten. Denn je aufmerksamer man ist, desto weniger Energie bleibt für das Denken übrig. Da aber niemand länger als eine Minute wirklich aufmerksam ist, bekommt das Denken wieder Energie und der ganze Kampf beginnt von vorne. Die ganze Kunst des Meditierens besteht also darin, die Meditationstechnik zu finden, die einem leicht fällt.
Osho betrachtete das Meditieren als Vorbereitung für den Tag, an dem die Existenz den Sucher mit der Wahrheit konfrontiert. Ein unvorbereitetes Erwachen könnte nämlich brutal und grausam sein ... ja, es könnte sogar töten. Denn die Erkenntnis, dass reines Bewusstsein zu sein, ist für den Geist ein Schock. Nichtsdestotrotz ist es das Größte, was einem Menschen widerfahren kann ... vor allem deshalb, weil man dann nicht mehr versucht, etwas Besonderes darzustellen. Man ist dann einfach der, der man ist; nämlich ein ganz gewöhnlicher Mensch.
Schaut man bei Wikipedia nach, dann werden für das Wort „meditieren“ verschiedene etymologische Wurzeln angeführt: „nachdenken, nachsinnen, heilen.“ Des Weiteren heißt es, dass sich der Geist durch Achtsamkeit- und Konzentrationsübungen beruhigen und sammeln soll. Die angestrebten Bewusstseinszustände werden mit Begriffen wie Stille, Leere, Eins-Sein, im Hier-und-Jetzt-sein oder frei-von-Gedanken-sein beschrieben. Das ist keine schlechte Beschreibung.
Im habe knapp zwanzig Jahre lang regelmäßig meditiert. Und zwar eine Stunde täglich. In den ersten Jahren waren das die von Osho vorgeschlagenen Techniken, Kundalini, Dynamische Meditation, Nadabrahma usw. und später bin ich einfach nur noch still dagesessen. Wenn man nur still da sitzt, wird man unweigerlich von seinen Gedanken dranglasiert. Um endlich die Stille und Leere zu erfahren, von denen alle spirituellen Meister und esoterischen Bücher berichten, habe ich immer wieder versucht, meine Gedanken zu verdrängen. Doch das war ein hoffnungsloses Unterfangen, denn Gedanken lassen sich nicht kontrollieren.
Meditieren und Meditation sind zwei verschiedene Dinge. Der Unterschied besteht darin, dass das Meditieren ein Tun und Meditation der angestrebte Bewusstseinszustand ist. Verstehst Du das? Dieser angestrebte Bewusstseinszustand wird nicht durch das Meditieren erzeugt, sondern er ist immer da ... so wie der Himmel, der nicht erst dann entsteht, wenn die Wolken verschwinden.
Alle Meditationstechniken wollen den Raum jenseits des Denkens erfahren. Je nach Meditationstechnik ist dazu Konzentration oder Achtsamkeit erforderlich. Wer z.B. in das Licht einer Kerze starrt, muss sich konzentrieren. Wer einfach nur still da sitzt, muss aufmerksam sein, ohne jedoch seine Aufmerksamkeit auf irgendetwas zu richten. Denn je aufmerksamer man ist, desto weniger Energie bleibt für das Denken übrig. Da aber niemand länger als eine Minute wirklich aufmerksam ist, bekommt das Denken wieder Energie und der ganze Kampf beginnt von vorne. Die ganze Kunst des Meditierens besteht also darin, die Meditationstechnik zu finden, die einem leicht fällt.
Osho betrachtete das Meditieren als Vorbereitung für den Tag, an dem die Existenz den Sucher mit der Wahrheit konfrontiert. Ein unvorbereitetes Erwachen könnte nämlich brutal und grausam sein ... ja, es könnte sogar töten. Denn die Erkenntnis, dass reines Bewusstsein zu sein, ist für den Geist ein Schock. Nichtsdestotrotz ist es das Größte, was einem Menschen widerfahren kann ... vor allem deshalb, weil man dann nicht mehr versucht, etwas Besonderes darzustellen. Man ist dann einfach der, der man ist; nämlich ein ganz gewöhnlicher Mensch.
Freitag, 13. Januar 2012
Wie Krankheiten entstehen
Vor einigen Tagen rief mich ein alter Freund an und wir plauderten über die alten Zeiten. Bald kamen wir auf das Thema Gesundheit zu sprechen und er erzählte mir, dass ihn verschiedene Krankheiten plagen. Auf meine Frage, wie Krankheiten eigentlich entstehen, meinte er, dass die Ursachen in Genetik und Psyche zu suchen seien. Damit hatte er wohl recht.
Was ist Psyche eigentlich und welchen Einfluss hat sie auf unsere genetische Veranlagung? Mit Psyche meinen wir den Bereich, der für unser Gefühlsleben verantwortlich ist. Wir können ihn auch Seele nennen. Wenn in unserer Seele Harmonie besteht, dann empfinden wir Wohlbefinden. Ist dieser Bereich mit unterdrückten Gefühlen angefüllt, dann fühlen wir uns zerrissen und voller Schmerz.
In unserer Kindheit müssen wir vieles lernen. Wenn wir die Schule verlassen, dann haben wir zwar Wissen über Geschichte, Erdkunde, Biologie, Fremdsprachen und Mathematik angehäuft, doch niemand hat uns beigebracht, wie wir mit unseren negativen Emotionen umgehen sollen. Daher verdrängen wir sie in unser Unterbewusstsein. Mit der Zeit erschaffen wir dort ein negativ gepoltes Energiefeld. Der Bewusstseinslehrer Eckhart Tolle nannte es "Schmerzkörper". Dieser ähnelt einer primitiven Lebensform, die Futter zum Überleben braucht. Daher sind wir stets bereit, uns zu ärgern und zu streiten. Doch hat dieses negative Energiefeld eine schlechte Wirkung auf Körper und Geist. Je länger und nachhaltiger dies geschieht, desto intensiver wachsen die Voraussetzungen, die genetische Krankheiten brauchen, um auszubrechen.
Du hast die Möglichkeit diesem Dilemma zu entkommen. Die Technik, die Dir dabei hilft, ist ganz einfach: Fühle Deine Emotionen! Fühlst Du Dich beleidigt, verletzt oder ungerecht behandelt, dann achte nicht auf Deine Gedanken, sondern nehme diese seelischen Zustände an. Bleibe bei Deinen negativen Emotionen und fühle sie. Tu das so lange, bis Du mit ihnen verschmilzt. Beherrscht Du diese Technik, dann wirst Du eines Tages feststellen, dass Du anfängst, Deine negativen Emotionen zu mögen. Nun wird nichts mehr ins Unterbewusstsein verdrängt und Dein negativ gepoltes Energiefeld baut sich langsam ab. Dein Körper wird es Dir mit Gesundheit danken.
Was ist Psyche eigentlich und welchen Einfluss hat sie auf unsere genetische Veranlagung? Mit Psyche meinen wir den Bereich, der für unser Gefühlsleben verantwortlich ist. Wir können ihn auch Seele nennen. Wenn in unserer Seele Harmonie besteht, dann empfinden wir Wohlbefinden. Ist dieser Bereich mit unterdrückten Gefühlen angefüllt, dann fühlen wir uns zerrissen und voller Schmerz.
In unserer Kindheit müssen wir vieles lernen. Wenn wir die Schule verlassen, dann haben wir zwar Wissen über Geschichte, Erdkunde, Biologie, Fremdsprachen und Mathematik angehäuft, doch niemand hat uns beigebracht, wie wir mit unseren negativen Emotionen umgehen sollen. Daher verdrängen wir sie in unser Unterbewusstsein. Mit der Zeit erschaffen wir dort ein negativ gepoltes Energiefeld. Der Bewusstseinslehrer Eckhart Tolle nannte es "Schmerzkörper". Dieser ähnelt einer primitiven Lebensform, die Futter zum Überleben braucht. Daher sind wir stets bereit, uns zu ärgern und zu streiten. Doch hat dieses negative Energiefeld eine schlechte Wirkung auf Körper und Geist. Je länger und nachhaltiger dies geschieht, desto intensiver wachsen die Voraussetzungen, die genetische Krankheiten brauchen, um auszubrechen.
Du hast die Möglichkeit diesem Dilemma zu entkommen. Die Technik, die Dir dabei hilft, ist ganz einfach: Fühle Deine Emotionen! Fühlst Du Dich beleidigt, verletzt oder ungerecht behandelt, dann achte nicht auf Deine Gedanken, sondern nehme diese seelischen Zustände an. Bleibe bei Deinen negativen Emotionen und fühle sie. Tu das so lange, bis Du mit ihnen verschmilzt. Beherrscht Du diese Technik, dann wirst Du eines Tages feststellen, dass Du anfängst, Deine negativen Emotionen zu mögen. Nun wird nichts mehr ins Unterbewusstsein verdrängt und Dein negativ gepoltes Energiefeld baut sich langsam ab. Dein Körper wird es Dir mit Gesundheit danken.
Dienstag, 10. Januar 2012
Farewell Wolfi
Heute Morgen schreckte mich die Zeitungsnotiz: „Der Schauspieler Towje Kleiner ist in der Nacht vom 8. auf den 9. Januar 2012 überraschend gestorben.“ Ich habe Wolfi, wie er von seinen Münchner Freunden genannt wurde, das letzte Mal vor etwa zehn Jahren getroffen. Wir saßen damals im Café „Münchner Freiheit“. Mit von der Partie war unser gemeinsamer Freund Fryderyk (Zwi) Gabowicz († 2007). Wir erinnerten uns an die alten Zeiten und lachten.
Ich habe Wolfi ungefähr im Jahr 1963 kennengelernt. Besonders viel Kontakt hatten wir in den Jahren 1969 bis 1974. Wir haben beide früh geheiratet. Unsere Frauen mochten sich und so besuchten wir uns gegenseitig so oft, wie wir konnten. Zunächst in Tel Aviv und später in München. Nie habe ich mehr gelacht in meinem Leben, als mit ihm. Er hatte eine Art von Humor, die mich vollkommen erschlug. Allerdings ging es ihm Anfang der 70er Jahre wirtschaftlich schlecht, er stand ja erst ganz am Anfang seiner Schauspielerkarriere.
Die Nachricht von seinem Tod hat mich getroffen. Ich musste mich in ein stilles Eck setzen, um mich den Gefühlen zu stellen, die mich übermannten. Wann immer Traurigkeit in mir auftaucht, dann ergehe mich nicht im Weltschmerz, nein ... ich richte meine Aufmerksamkeit ganz auf das Gefühl. In diesem Fall war es mächtig, es breitete sich in Kopf, Hals und Brust aus und bald musste ich weinen. Ich beobachtete das Gefühl weiter ... bis ich schließlich mit ihm vollständig verschmolz.
Eine Episode, die Wolfi bestens beschreibt, ist mir in Erinnerung geblieben. 1965 fuhr ich mein erstes Auto. Es handelte sich um einen gebrauchten Opel Olympia, der häufig kaputt war. Eines Tages ließ sich mein Seitenfenster nicht mehr bewegen. Wolfi machte damals gerade eine Lehre zum Kfz-Mechaniker und so war es Ehrensache, dass er die Reparatur machte.
Am frühen Abend trafen wir uns in der Leopoldstraße und Wolfi begann mit seiner Arbeit. Als es drei Stunden später langsam dunkel wurde und er nichts mehr sehen konnte, baute er die Fahrertür kurzerhand aus und bearbeitete die Mechanik der Fensterkurbel im Licht einer Straßenlaterne. Gegen 22:00 Uhr verlor er die Nerven, beschimpfte das Autofenster … und machte sich dann aus dem Staub. Mir blieb nichts anderes übrig, als die Tür in den Kofferraum zu packen. Dann fuhr ich tagelang türlos durch die Gegend, immer in der Hoffnung, dass Wolfi seine Arbeit zu Ende machen würde. Doch das geschah nie. Also musste ich sparen, bis ich mir eine ordentliche Werkstatt leisten konnte.
Ja, so warst Du, Wolfi. Ein liebenswürdiger Chaot nicht nur in Deinen Filmrollen. Farewell also ... und sollte ich Dich jemals wiedersehen, werden wir über diese und andere Geschichten lachen ... und immer wieder lachen. Denn für das Lachen warst Du zuständig. So behalte ich Dich in Erinnerung.
Ich habe Wolfi ungefähr im Jahr 1963 kennengelernt. Besonders viel Kontakt hatten wir in den Jahren 1969 bis 1974. Wir haben beide früh geheiratet. Unsere Frauen mochten sich und so besuchten wir uns gegenseitig so oft, wie wir konnten. Zunächst in Tel Aviv und später in München. Nie habe ich mehr gelacht in meinem Leben, als mit ihm. Er hatte eine Art von Humor, die mich vollkommen erschlug. Allerdings ging es ihm Anfang der 70er Jahre wirtschaftlich schlecht, er stand ja erst ganz am Anfang seiner Schauspielerkarriere.
Die Nachricht von seinem Tod hat mich getroffen. Ich musste mich in ein stilles Eck setzen, um mich den Gefühlen zu stellen, die mich übermannten. Wann immer Traurigkeit in mir auftaucht, dann ergehe mich nicht im Weltschmerz, nein ... ich richte meine Aufmerksamkeit ganz auf das Gefühl. In diesem Fall war es mächtig, es breitete sich in Kopf, Hals und Brust aus und bald musste ich weinen. Ich beobachtete das Gefühl weiter ... bis ich schließlich mit ihm vollständig verschmolz.
Eine Episode, die Wolfi bestens beschreibt, ist mir in Erinnerung geblieben. 1965 fuhr ich mein erstes Auto. Es handelte sich um einen gebrauchten Opel Olympia, der häufig kaputt war. Eines Tages ließ sich mein Seitenfenster nicht mehr bewegen. Wolfi machte damals gerade eine Lehre zum Kfz-Mechaniker und so war es Ehrensache, dass er die Reparatur machte.
Am frühen Abend trafen wir uns in der Leopoldstraße und Wolfi begann mit seiner Arbeit. Als es drei Stunden später langsam dunkel wurde und er nichts mehr sehen konnte, baute er die Fahrertür kurzerhand aus und bearbeitete die Mechanik der Fensterkurbel im Licht einer Straßenlaterne. Gegen 22:00 Uhr verlor er die Nerven, beschimpfte das Autofenster … und machte sich dann aus dem Staub. Mir blieb nichts anderes übrig, als die Tür in den Kofferraum zu packen. Dann fuhr ich tagelang türlos durch die Gegend, immer in der Hoffnung, dass Wolfi seine Arbeit zu Ende machen würde. Doch das geschah nie. Also musste ich sparen, bis ich mir eine ordentliche Werkstatt leisten konnte.
Ja, so warst Du, Wolfi. Ein liebenswürdiger Chaot nicht nur in Deinen Filmrollen. Farewell also ... und sollte ich Dich jemals wiedersehen, werden wir über diese und andere Geschichten lachen ... und immer wieder lachen. Denn für das Lachen warst Du zuständig. So behalte ich Dich in Erinnerung.
Montag, 9. Januar 2012
Paradigmenwechsel
Am 7.01.2012 veröffentlichte die „Welt am Sonntag“ ein Interview mit Sandra N.. Die frühere Strategieberaterin des Starökonomen Nouriel R. sieht für eine schnelle Lösung der Finanzkrise derzeit wenig Chancen. Sie meinte: „Wir müssen uns an sinkenden Wohlstand gewöhnen.“ Auf die Frage, warum in einigen Jahren alles wieder besser sein soll, antwortete sie: „Die Krise ist die Chance zum Umdenken. Jetzt ist es Zeit für einen Paradigmenwechsel. Dazu müssen wir Werte und Wachstum neu definieren.“
Die derzeitige Weltkrise ist tatsächlich eine Chance zum Umdenken. Doch ein Paradigmenwechsel, der sich nur auf den Bereich der Wirtschaftskrise bezieht, ist die alte Gier im neuen Gewande. Denn notwendig ist ein Umdenken in Sachen Klimawandel, sozialer Gerechtigkeit, Verbreitung von Nuklearwaffen, Weltüberbevölkerung und Nahrungs- und Trinkwassermangel. Doch wie denkt man um?
Der menschliche Verstand ist seit Millionen von Jahren auf dasselbe Grundmuster programmiert: „Ich will haben ... ich will jemand sein“ Buddha nannte es Gier, Jesus einen Mangel an Nächstenliebe. Doch wie auch immer wir es nennen, dieses „Ich will haben … ich will jemand sein“ ist genau die Ursache, warum uns die Probleme über den Kopf wachsen.
Eines ist klar: Dieses Grundmuster ist tief in unser Unterbewusstsein eingedrungen. Wie Du weißt, bedient sich unser Denken aus den Schubladen der bewussten und unbewussten Erinnerungen. Solange Du mit Deinem Denken etwas zu organisieren oder planen hast, ist alles in Ordnung. Wenn das Denken jedoch die Führung in Dir übernimmt – und das tut es – dann wird die Sache gefährlich.
Was ist die oberste Maxime des Denkens? Es ist auf höchstmögliche Sicherheit aus. Deine Wünsche nach Geld, Besitz und Vermögen sprechen jedenfalls eine deutliche Sprache. Wenn Du wissen willst, warum Dir so viel an materieller Sicherheit gelegen ist, dann frage Dich, was Du am meisten fürchtest in Deinem Leben? Ist es nicht die Unsicherheit?
Das größte Problem, das vom Denken hervorgebracht wird, ist der Glaube, ein Ich zu sein. Jedermann glaubt es, ob reich oder arm ... gesund oder krank, es scheint eine unbezweifelbare Tatsache zu sein. Doch stimmt sie auch? Ist dieses Ich, das als kleiner Niemand oder als berühmter Jemand auftreten kann, wirklich existent? Alle großen Weisen haben uns gelehrt, dass dieses Ich nicht existiert … dass es nur eine Illusion ist.
Die Frage nach dem Ich ist die Frage nach dem größten Geheimnis im Leben. Ist es möglich, dass dieses Ich einfach nur ein Denkvorgang ist ... kann das sein? Es ist doch schließlich so, dass wenn ein Mensch einen Wunsch hat, er sich in Gedanken sagt: „Ich will das haben.“ Wer aber ist dieses Ich, das Wünsche realisieren … also haben will? Mach Deine Augen zu und gehe tief hinein in Dich und forsche nach. Gibt es irgendwo ein Ich … hält es sich irgendwo versteckt?
Warum ist die Frage nach dem Ich so wichtig? Weil dieses Ich die Welt in mein und Dein trennt. Und jede Trennung bedeutet Schmerz. Jeder, der jemals etwas Geliebtes verloren hat, weiß um diesen Schmerz. Dem Menschen ist jedoch gar nicht bewusst, dass er diesen Trennungsschmerz in jedem Augenblick durchlebt. Denn die Trennung ist innen … Du bist kein Ganzes. Du bist innerlich geteilt … und diese Teilung schmerzt. Und sie bewirkt die äußere Teilung in der Welt … und diese äußere Teilung zeigt sich im Egoismus, in Streitereien und Kriegen.
Die Nichtexistenz des Ichs lässt sich durch eine Tatsache beweisen: Der Mensch ist fähig, sein eigenes Denken zu beobachten. Und logischerweise kannst Du das, was Du beobachtest, nicht selber sein. Verstehst Du das? Daher stellt sich die Frage: „Wer bist Du in Wirklichkeit?“
Leider kannst Du Dich nur bis zu einem bestimmten Punkt beobachten. Vielleicht spürst Du, dass Du mehr bist als ein begrenztes Ich. Lösen kannst Du diese Frage nicht wirklich, denn wenn die Antwort aus Deinem Denken kommt, dann kann sie angezweifelt werden. Die wahre Antwort kann Dir nur enthüllt werden. Du musst sie auf einer Ebene erkennen, die vom Denken nicht erfasst werden kann. Wenn das passiert, dann geschehen Wunder. Der Paradigmenwechsel wird von ganz allein in Gang gesetzt. Die Angst vor der Unsicherheit wird verschwinden. Und tausend Dinge, die mit dem Ich verbunden sind, werden sich nach und nach auflösen. Frieden wird einkehren, in Dir … und durch Dich in der ganzen Welt.
Die derzeitige Weltkrise ist tatsächlich eine Chance zum Umdenken. Doch ein Paradigmenwechsel, der sich nur auf den Bereich der Wirtschaftskrise bezieht, ist die alte Gier im neuen Gewande. Denn notwendig ist ein Umdenken in Sachen Klimawandel, sozialer Gerechtigkeit, Verbreitung von Nuklearwaffen, Weltüberbevölkerung und Nahrungs- und Trinkwassermangel. Doch wie denkt man um?
Der menschliche Verstand ist seit Millionen von Jahren auf dasselbe Grundmuster programmiert: „Ich will haben ... ich will jemand sein“ Buddha nannte es Gier, Jesus einen Mangel an Nächstenliebe. Doch wie auch immer wir es nennen, dieses „Ich will haben … ich will jemand sein“ ist genau die Ursache, warum uns die Probleme über den Kopf wachsen.
Eines ist klar: Dieses Grundmuster ist tief in unser Unterbewusstsein eingedrungen. Wie Du weißt, bedient sich unser Denken aus den Schubladen der bewussten und unbewussten Erinnerungen. Solange Du mit Deinem Denken etwas zu organisieren oder planen hast, ist alles in Ordnung. Wenn das Denken jedoch die Führung in Dir übernimmt – und das tut es – dann wird die Sache gefährlich.
Was ist die oberste Maxime des Denkens? Es ist auf höchstmögliche Sicherheit aus. Deine Wünsche nach Geld, Besitz und Vermögen sprechen jedenfalls eine deutliche Sprache. Wenn Du wissen willst, warum Dir so viel an materieller Sicherheit gelegen ist, dann frage Dich, was Du am meisten fürchtest in Deinem Leben? Ist es nicht die Unsicherheit?
Das größte Problem, das vom Denken hervorgebracht wird, ist der Glaube, ein Ich zu sein. Jedermann glaubt es, ob reich oder arm ... gesund oder krank, es scheint eine unbezweifelbare Tatsache zu sein. Doch stimmt sie auch? Ist dieses Ich, das als kleiner Niemand oder als berühmter Jemand auftreten kann, wirklich existent? Alle großen Weisen haben uns gelehrt, dass dieses Ich nicht existiert … dass es nur eine Illusion ist.
Die Frage nach dem Ich ist die Frage nach dem größten Geheimnis im Leben. Ist es möglich, dass dieses Ich einfach nur ein Denkvorgang ist ... kann das sein? Es ist doch schließlich so, dass wenn ein Mensch einen Wunsch hat, er sich in Gedanken sagt: „Ich will das haben.“ Wer aber ist dieses Ich, das Wünsche realisieren … also haben will? Mach Deine Augen zu und gehe tief hinein in Dich und forsche nach. Gibt es irgendwo ein Ich … hält es sich irgendwo versteckt?
Warum ist die Frage nach dem Ich so wichtig? Weil dieses Ich die Welt in mein und Dein trennt. Und jede Trennung bedeutet Schmerz. Jeder, der jemals etwas Geliebtes verloren hat, weiß um diesen Schmerz. Dem Menschen ist jedoch gar nicht bewusst, dass er diesen Trennungsschmerz in jedem Augenblick durchlebt. Denn die Trennung ist innen … Du bist kein Ganzes. Du bist innerlich geteilt … und diese Teilung schmerzt. Und sie bewirkt die äußere Teilung in der Welt … und diese äußere Teilung zeigt sich im Egoismus, in Streitereien und Kriegen.
Die Nichtexistenz des Ichs lässt sich durch eine Tatsache beweisen: Der Mensch ist fähig, sein eigenes Denken zu beobachten. Und logischerweise kannst Du das, was Du beobachtest, nicht selber sein. Verstehst Du das? Daher stellt sich die Frage: „Wer bist Du in Wirklichkeit?“
Leider kannst Du Dich nur bis zu einem bestimmten Punkt beobachten. Vielleicht spürst Du, dass Du mehr bist als ein begrenztes Ich. Lösen kannst Du diese Frage nicht wirklich, denn wenn die Antwort aus Deinem Denken kommt, dann kann sie angezweifelt werden. Die wahre Antwort kann Dir nur enthüllt werden. Du musst sie auf einer Ebene erkennen, die vom Denken nicht erfasst werden kann. Wenn das passiert, dann geschehen Wunder. Der Paradigmenwechsel wird von ganz allein in Gang gesetzt. Die Angst vor der Unsicherheit wird verschwinden. Und tausend Dinge, die mit dem Ich verbunden sind, werden sich nach und nach auflösen. Frieden wird einkehren, in Dir … und durch Dich in der ganzen Welt.
Donnerstag, 5. Januar 2012
Integrität
Gestern zeigte die Biathletin Magdalena Neuner, warum wir Schwierigkeiten haben, integer zu sein. Das deutsche Biathlon-Quartett war im Staffelrennen in Oberhof bereits auf Siegkurs, als sich Magdalena Neuer als Schlussläuferin im letzten Stehendschießen vier Strafrunden einhandelte. Die Fuldaer Zeitung beschrieb in ihrer heutige Ausgabe:
„Mit versteinerter Miene lief Magdalena Neuner über die Ziellinie. Kein Lächeln, kein Gruß an die Zehntausenden von Fans – nach ihrem Staffel-Debakel hätte sich die Rekordweltmeisterin am liebsten in Luft aufgelöst. „Es tut mir leid“ sagte die 24-Jährige, als ihre drei Teamkolleginnen sie tröstend in die Arme nahmen.“
Das Problem, über das ich hier schreiben möchte, besteht darin, dass wir darauf programmiert sind, das abzulehnen, was wir nicht mögen. Wenn wir siegen, jubeln wir … wenn wir verlieren, leiden wir. Damit teilen wir die Welt in "gut" und "schlecht". Das Wort Integrität hingegen bedeutet: „unversehrt - intakt - vollständig“. So lange wir also etwas in uns ablehnen, können wir nicht ganz sein. Denn dann sind wir versehrt ... beschädigt ... unvollständig. Verstehst Du das?
Was bedeutet es, ganz zu sein? Es bedeutet alles anzunehmen ... sogar das, was wir nicht mögen. Das psychologische Leiden entsteht daher nur deshalb, weil wir Gefühle ablehnen, die wir hassen. Um integer, also ganz zu sein, müssen wir in unsere Mitte kommen. In der Mitte unterscheiden wir nicht zwischen Freud und Leid. Dort sind gute oder schlechte Gefühle gleichermaßen willkommen.
Man muss sich nicht in Luft auflösen - das geht schließlich nicht - wenn man vor Scham am liebsten im Erdboden verschwinden will. Es genügt, wenn man mit der Scham verschmilzt, die durch irgendein Erlebnis ausgelöst wird. Wenn man es nicht tut – und niemand tut es - dann lebt man das Leben eines Automaten … völlig unbewusst.
„Mit versteinerter Miene lief Magdalena Neuner über die Ziellinie. Kein Lächeln, kein Gruß an die Zehntausenden von Fans – nach ihrem Staffel-Debakel hätte sich die Rekordweltmeisterin am liebsten in Luft aufgelöst. „Es tut mir leid“ sagte die 24-Jährige, als ihre drei Teamkolleginnen sie tröstend in die Arme nahmen.“
Das Problem, über das ich hier schreiben möchte, besteht darin, dass wir darauf programmiert sind, das abzulehnen, was wir nicht mögen. Wenn wir siegen, jubeln wir … wenn wir verlieren, leiden wir. Damit teilen wir die Welt in "gut" und "schlecht". Das Wort Integrität hingegen bedeutet: „unversehrt - intakt - vollständig“. So lange wir also etwas in uns ablehnen, können wir nicht ganz sein. Denn dann sind wir versehrt ... beschädigt ... unvollständig. Verstehst Du das?
Was bedeutet es, ganz zu sein? Es bedeutet alles anzunehmen ... sogar das, was wir nicht mögen. Das psychologische Leiden entsteht daher nur deshalb, weil wir Gefühle ablehnen, die wir hassen. Um integer, also ganz zu sein, müssen wir in unsere Mitte kommen. In der Mitte unterscheiden wir nicht zwischen Freud und Leid. Dort sind gute oder schlechte Gefühle gleichermaßen willkommen.
Man muss sich nicht in Luft auflösen - das geht schließlich nicht - wenn man vor Scham am liebsten im Erdboden verschwinden will. Es genügt, wenn man mit der Scham verschmilzt, die durch irgendein Erlebnis ausgelöst wird. Wenn man es nicht tut – und niemand tut es - dann lebt man das Leben eines Automaten … völlig unbewusst.
Sonntag, 1. Januar 2012
Happy New Year und andere Wünsche
Meinen wir es wirklich ernst, wenn wir jedem Menschen, der uns über den Weg läuft, ein gesundes und glückliches neues Jahr wünschen? Oder sagen wir es nur, weil es sich so gehört? Vielleicht glaubst Du auch, dass Glückwünsche wichtige soziale Aspekte erfüllen. Welche denn? Kannst Du jeden Menschen leiden, zum dem Du sagst: „Herzliche Glückwünsche zum Geburtstag“? Ist hier nicht Heuchelei und Oberflächlichkeit im Spiel? Warum also sagen und tun wir Dinge, die wir gar nicht so meinen?
Angst vor Strafe ist die Erziehungsmethode, mit der Kinder an die gesellschaftlichen Regeln angepasst werden. Deswegen fürchten wir uns häufig, aus der Rolle zu fallen. Im Laufe unseres Lebens legen wir verschiedene Verhaltensmuster ab, doch macht uns das wirklich authentisch? Authentizität bedeutet „keine-Angst-haben-zu-sich-selbst-zu-stehen.“ Lasse diesen Satz in Dich sacken: „Keine-Angst-haben-zu-Dir-selbst-zu-stehen.“ Eine ungeheuere Sache!
Wenn man zu sich selbst steht, ist Angst unausweichlich. Schließlich verstößt Du gegen gesellschaftliche Regeln. Viele Leute werden Dich ablehnen und das bringt unweigerlich Angst ins Spiel. Doch der Punkt ist, dass Du nur dann stark bist, wenn Du authentisch bist. Außerdem ist Angst nur eine Emotion ... man muss also keine Angst vor ihr haben. Ängste und andere Emotionen lassen sich einfach bewusst auflösen. Es ist nicht notwendig, sich mit ihnen herumzuplagen.
In diesem Sinne wünsche ich Dir, dass Du im kommenden Jahr den Mut findest, zu Dir selbst zu stehen. Das wäre wahrlich ein gesundes und glückliches neues Jahr.
Angst vor Strafe ist die Erziehungsmethode, mit der Kinder an die gesellschaftlichen Regeln angepasst werden. Deswegen fürchten wir uns häufig, aus der Rolle zu fallen. Im Laufe unseres Lebens legen wir verschiedene Verhaltensmuster ab, doch macht uns das wirklich authentisch? Authentizität bedeutet „keine-Angst-haben-zu-sich-selbst-zu-stehen.“ Lasse diesen Satz in Dich sacken: „Keine-Angst-haben-zu-Dir-selbst-zu-stehen.“ Eine ungeheuere Sache!
Wenn man zu sich selbst steht, ist Angst unausweichlich. Schließlich verstößt Du gegen gesellschaftliche Regeln. Viele Leute werden Dich ablehnen und das bringt unweigerlich Angst ins Spiel. Doch der Punkt ist, dass Du nur dann stark bist, wenn Du authentisch bist. Außerdem ist Angst nur eine Emotion ... man muss also keine Angst vor ihr haben. Ängste und andere Emotionen lassen sich einfach bewusst auflösen. Es ist nicht notwendig, sich mit ihnen herumzuplagen.
In diesem Sinne wünsche ich Dir, dass Du im kommenden Jahr den Mut findest, zu Dir selbst zu stehen. Das wäre wahrlich ein gesundes und glückliches neues Jahr.
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