Montag, 30. Januar 2012

Das Leben ist die Suche des Nichts nach dem Etwas

Nostalgische Gedanken lösen Gefühle in mir aus, die ich mag. Gleichzeitig ist mir aber bewusst, dass viele Menschen durch Erinnerungen an längst vergangene Tage in depressive Zustände fallen.

Osho sagte häufig, dass das einzige Problem der Menschen darin besteht, dass sie sich mit ihren Gedanken identifizieren … damit hatte er zu einhundert Prozent Recht. Doch diesen einfachen, kleinen Satz zu verstehen, solange man mit Deinen Gedanken identifiziert ist, ist schwierig.

Die Frage nach dem „Wer bin ich?“ beschäftigte seit Anbeginn Philosophen, Dichter und Suchende. Eines musst Du Dir klarmachen: Du kannst nicht Deine Gedanken sein, weil Du nicht das sein kannst, was sich beobachten lässt. Folglich kannst Du nur der Beobachter sein. Klar?

Gibt es also zwei ich´s? Einmal das sich-mit-allem-identifizierende-Ich und zum andern das Ich, das der stille Beobachter ist? Nein, das sich-mit-allem-identifizierende-Ich, das sich ständig in den Vordergrund drängt und alle Aufmerksamkeit auf sich zieht, ist unser persönliches Ich. Und unsere Persönlichkeit verhindert den Blick auf unser wahres Ich ... Du kannst es auch Bewusstsein ... Gott ... oder Ewigkeit oder nennen.

Probleme existieren nur auf der persönlichen Ebene. Denn auf dieser Ebene sind wir in Geschichten verstrickt, die immer wieder Emotionen auslösen. Dagegen findet auf der unpersönlichen Ebene nur die Wahrnehmung dieser Emotionen statt. Christian Morgenstern hat dies sehr gut ausgedrückt: „Das Leben ist die Suche des Nichts nach dem Etwas.“

Für einen Wahrheitssucher gilt dieses Zitat nicht. Er will sich von seinen Identifikationen lösen und sucht nun nach seiner Wirklichkeit. Daher heißt es für ihn: Das Leben ist die Suche des Etwas nach dem Nichts. Denn das persönliche Ich ist der Sucher. Sobald dieser das wahre Ich erkennt, löst er sich im Bewusstsein auf.

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